"Das Rad beginnt sich wieder zu drehen": Neue Chancen für Investmentbanker
"Wenn die Fantasie steigt, braucht man wieder mehr Personal", sagt Andreas Christl, Gründer und Chef des Münchener Executive-Search Unternehmens Talentspy. Während im vergangenen Jahr buchstäblich nichts mehr ging, steige jetzt die Aktivität auf dem Arbeitsmarkt spürbar an.
Die Unternehmen denken wieder mehr an Wachstum, die Finanzierung von M&A läuft besser und auch das Preisniveau bei Unternehmenskäufen sei angemessen. Mit der Belebung des Geschäfts, nimmt auch der Personalbedarf zu.
Rege Nachfrage auf Analyst- und Associate-Ebene
Besonders auf der Analyst- und Associate-Ebene wächst die Nachfrage seitens der Banken. Doch auch Managing Directors werden - in kleinerer Zahl - gesucht. Besonders rege ist das Interesse in den Bereichen Corporate Finance und M&A, Investmentbanking, Consulting und Private Equity.
Doch auch auf der Bewerberseite steigt die Wechselwilligkeit. "In einer Krisenphase wie in 2009 wechselt keiner gerne", meint Christl. Dagegen gewinne jetzt der Optimismus wieder Oberhand. Überdies gebe es wieder attraktive Angebote.
"Die Ansprüche an die Kanditaten sind aber noch immer sehr hoch - sowohl an die Persönlichkeit als auch an die Fachkenntnisse," ergänzt Christl. Mithin hat die zweite Reihe momentan noch geringe Chancen.
Entscheidungsprozesse dauern noch immer lange
Doch auch die Unternehmen müssen sich anstrengen: "Wer mitspielen will, muss sich sehr genau überlegen, wie er an die Kandidaten kommt." Denn tendenziell steige das Angebot an Spitzenkräften nicht so schnell wie die Nachfrage. Außerdem treten mit den Finanzplätzen in Asien und im Mittleren Osten neue Wettbewerber in den Markt ein.
Obgleich sich der Arbeitsmarkt für Investmentbanker wieder belebt, ist die Branche von dem "Hype" wie vor zwei oder drei Jahren noch weit entfernt. "Auch die Entscheidungswege sind noch vergleichtsweise lang", sagt Christl. So mussten in der Krise Neueinstellungen oftmals von allerhöchster Ebene genehmigt werden, was den Prozess noch immer in die Länge ziehe. Christl schätzt aber, dass die Entscheidungen in 6 bis 12 Monaten wieder rascher getroffen werden. Insgesamt ist der Recruitment-Experte zuversichtlich: "Wir merken, dass das Rad sich wieder zu drehen beginnt."