Der Goldesel zeigt's wieder allen: Deutsche Bank meldet Rekordergebnis im Investmentbanking
Mit einem Vorsteuergewinn von 2,8 Mrd. Euro im ersten Quartal startete die Deutsche Bank ins neue Geschäftsjahr. Damit stach das Frankfurter Geldhaus die Analystenerwartungen von durchschnittlich 2,0 Mrd. Euro aus, wie aus den heute (27. April) vorgelegten Geschäftszahlen hervorgeht.
Als Goldesel hat sich einmal mehr das Corporate und Investmentbanking erwiesen. Allein in dieser Sparte konnte ein Rekordergebnis vor Steuern in Höhe von 2,7 Mrd. Euro erwirtschaftet werden, während Analysten nur mit 1,5 Mrd. Euro gerechnet hatten. "Dies ist umso bemerkenswerter, als wir seit Ausbruch der Krise unseren Eigenhandel massiv verringert und die Risikopositionen kräftig abgebaut haben", sagte Deutsche Bank-Chef Josef Ackermann.
Fixed Income als Gewinnquelle
Zu dem guten Abschneiden trugen einmal mehr die sprudelnden Gewinne aus dem Geschäft mit festverzinslichen Wertpapieren bei. "Im Handel mit Kreditprodukten wurden im Berichtsquartal Rekordergebnisse erzielt, die die Stärke des kundenbezogenen Geschäfts über alle Regionen hinweg sowie das Ausbleiben von Verlusten aus Altbeständen widerspiegeln", hieß es in dem Bericht.
Erstmals wurde auch die kürzlich übernommene ehemalige Privatbank Sal. Oppenheim zeitanteilig konsolidiert und wirkte sich sogleich negativ auf die Geschäftszahlen aus. Denn der Rückgang des Kernkapitalquote von 12,6 auf 11,2 Prozent führte das Frankfurter Institut auf die Akquisition zurück.
Mitarbeiter kassieren 15,5 Prozent mehr
Unter anderem durch die Sal. Oppenheim-Übernahme wuchs die Zahl der Mitarbeiter um 4,9 Prozent auf 80.849 Beschäftigte. Da die Kosten für den Personalaufwand um sogar 20 Prozent auf 3,575 Mrd. Euro gegenüber dem Vorjahresquartal gestiegen sind, dürften sich viele Mitarbeiter über mehr Geld freuen. Denn für den durchschnittlichen Mitarbeiter stiegen die Aufwendungen in dem Quartal um 15,5 Prozent auf 44.218 Euro an.
Im Corporate und Investmentbanking beschäftige die Deutsche Bank 14.467 Mitarbeiter und der Personalaufwand kletterte um stolze 27,4 Prozent auf 1,892 Mrd. Euro. Somit dürfen sich auch die Investmentbanker über ihren Goldesel freuen. Denn der durchschnittliche Personalaufwand pro Kopf schnellte um 26,5 auf 130.780 Euro in die Höhe.
Dennoch sank die Personalaufwandsquote von 41,1 auf 39,7 Prozent. Zusätzliche Kosten für aufgeschobene Vergütungen sowie für die britische Bonussteuer bezifferte Ackermann auf 0,4 Mrd. Euro. Davon entfallen allein 120 Mio. Euro auf die britische Bonusteuer, die Anfang April ausgelaufen ist.
Verhaltener Ausblick
Im Investmentbanking rechnet Ackermann mit einem guten Jahr. Dagegen würde das Ertragsniveau in den meisten anderen Sparten niedriger als in 2009 ausfallen. Finanzvorstand Stefan Krause warnte bereits davor, die guten Zahlen aus dem ersten Quartal auf das Gesamtjahr zu übertragen. Dennoch bekräftigte der Deutsche Bank-Chef, in 2011 einen Vorsteuergewinn von 10 Mrd. Euro zu erwirtschaften.