Griechenlandkrise verhagelt Landesbank Berlin das Geschäft: Auch Mitarbeiter müssen den Gürtel enger schnallen
Im ersten Halbjahr 2010 purzelte das Vorsteuerergebnis der Landesbank Berlin (LBB) gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 40 Prozent auf 131 Mio. Euro. Dafür machte die einzige vollkommen sparkasseneigene Landesbank die Griechenlandkrise verantwortlich.
"Der geringe Ergebniszuwachs im zweiten Quartal ist insbesondere auf die im Mai und Juni aufgetretenen Turbulenzen an den Finanzmärkten zurückzuführen, die sich in einer deutlichen Belastung des Ergebnisses aus erfolgswirksam zum Zeitwert bilanzierten Finanzinstrumenten niederschlugen", heißt es in dem Geschäftsbericht.
Das Betriebsergebnis aus diesem Bereich brach allein um 27 Prozent auf 169 Mio. Euro ein. Ebenso fiel auch der Zinsüberschuss um 27 Prozent auf 348 Mio. Euro, was die LBB auf eine flachere Zinskurve zurückführte. Dagegen blieb der Provisionsüberschuss im ersten Halbjahr mit 126 Mio. Euro auf Vorjahresniveau.
Löhne und Gehälter sinken durchschnittlich um 3 Prozent
Die schwachen Zahlen dürften auch nicht spurlos an den Portemonnaies der Mitarbeiter vorbeigehen. So beschäftigte die LBB zum 30. Juni gut 6000 Mitarbeiter, was ebenfalls auf Vorjahresniveau liegt. Der Personalaufwand gab indes um 2 Prozent auf 264 Mio. Euro nach. Der Aufwand für Löhne und Gehälter sank sogar um 3 Prozent auf 196 Mio. Euro.
Unter dem Strich wandte die LBB pro Mitarbeiter durchschnittlich rund 43.900 Euro im ersten Halbjahr auf, was knapp 1000 Euro weniger sind als in den ersten sechs Monaten des Krisenjahres 2009. Diese Entwicklung führte die Bank auf ein "konsequentes Kostenmanagement" zurück.
Dennoch wagte die Bank für das restliche Jahr einen verhalten positiven Ausblick: "Unter der Voraussetzung, dass sich das wirtschaftliche Umfeld erholt und eine Beruhigung der Finanzmärkte eintritt, bleibt aus heutiger Sicht ein operatives Konzernergebnis auf Vorjahreshöhe erreichbar."