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Arbeiten bei Glencore, Trafigura und Co. - Karrierewege im Schweizer Rohstoffhandel

Keine Frage, mit der wachsenden Bedeutung der Emerging Markets steigt auch die Bedeutung des Rohstoffgeschäfts. Denn die Nachfrageschlacht um Öl, Kohle, Kupfer, Zinn und Baumwolle ist grösser denn je. So schnellte das wichtige Industriemetall Kupfer von Jahresbeginn bis Dienstag (7. Dezember) um 22,9 Prozent auf 9030 US-Dollar pro Tonne in die Höhe und notiert damit auf einem historischen Höchststand.

Doch die Banken spielen in dem Geschäft nur eine Nebenrolle. So sind die Institute zwar stark an den Terminmärkten in London, New York und Chicago engagiert. Allerdings handelt es sich hierbei nur um das Geschäft mit Derivaten.

Laut einer Studie der Handelskonferenz der Vereinten Nationen UNCTAD hat sich das Volumen der Futures- und Optionskontrakte an den Warenterminbörsen seit 2002 mehr als verfünffacht. Doch der Austausch von Inhaberschuldverschreibungen, und nichts anderes sind Derivate, darf keinesfalls mit dem Handel "echter" physischer Rohstoffe verwechselt werden.

Das Handicap der Banken im Rohstoffhandel

Die Banken haben sich vor einigen Jahren im Energie- und Stromtrading versucht und sich damals eine blutige Nase geholt. "Die haben wenig Verständnis für die underlying physical Markets", sagt Headhunter Reto Jauch von Jauch Associates mit Niederlassungen in Zürich und London.

Denn die Finanzdienstleister verfügten einfach über unzureichende Kenntnisse in der grundlegenden Angebot/Nachfrage-Thematik, der Lagerung und der Logistik von Rohstoffen, die für das Geschäft unentbehrlich sind. Dennoch kommt den Banken in der Handelsfinanzierung eine wichtige Rolle zu, worin vor allem frz. Branchenriesen BNP Paribas, Société Générale und Crédit Agricole, aber auch UBS, Credit Suisse und ING aktiv sind.

Daher ist der physische Rohstoffhandel die Domäne von Unternehmen wie Glencore mit Sitz in Baar. Mit einem Umsatz von gut 70 Mrd. US-Dollar im ersten Halbjahr handelt es sich um das grösste Unternehmen der Schweiz. Eine andere Branchengrösse ist Trafigura aus Luzern, dem weltweit drittgrössten unabhängigen Öltrader und zweitgrössten Buntmetallhändler.

Die Geneva Trading and Shipping Associaton (GTSA) beziffert die Zahl der Unternehmen allein in der Region Genf auf 400, mit 800 Mrd. Franken Umsatz und insgesamt etwa 8000 Mitarbeitern.

Der Clou in dieser Branche: Neben einem Trading Desk verfügen diese Unternehmen auch über eigene Minen, Lagerkapazitäten sowie Schiffe - und sichern sich damit weite Teile der Wertschöpfungskette. So beziffert allein Trafigura seine Lagerkapazitäten für Rohöl auf 45 Mio. Barrel und schickt 75 Schiffe über die Weltmeere. Doch wie gelingt ein Einstieg in diese Trading-Häuser?

Handfeste Berufserfahrung vonnöten

"Sehr viele Häuser rekrutieren ihre Leute von unten heraus", weiss Jauch. "Die müssen sich im physischen Teil auskennen", ergänzt der Headhunter. So sammeln angehende Händler oftmals in den Herkunftsregionen der Rohstoffe Erfahrungen. "Solche Leute waren z.B. in Afrika auf den Plantagen und haben Baumwoll-Kontrakte gekauft."

Dies bestätigt Franca Tufo vom Genfer Headhunter TBS, die u.a. Rohstoffhändler rekrutiert. Viele Rohstoffhandelshäuser rekrutierten ihren Nachwuches direkt von den Hochschulen. Ein Wechsel erfahrener Trader von Banken in den Rohstoffhandel sei hingegen schwierig und selten. Dazu seien die Branchen einfach zu verschieden.

Einen Einblick bieten auch die ausgeschriebenen Junior-Positionen auf der Homepage von Trafigura. Demnach muss ein Junior Metals Trader ein gutes bis sehr gutes Studium bevorzugt in Mathematik, Statistik oder Wirtschaftswissenschaften mitbringen . "6 bis 24 Monate einschlägige Berufserfahrung entweder auf der physischen oder derivativen Seite des Geschäfts sind von Vorteil", heisst es weiter.

Einmal dort angekommen erwartet den Einsteiger ein "On-the-Job Training", das den Nachwuchs-Rohstofftrader in ein bis anderthalb Jahren u.a. mit den Charakteristiken des physischen Marktes, mit Hedging, Schifffahrtslogistik, Finanzierung sowie dem Monitoring von physischen und derivativen Positionen vertraut macht.

Laut Tufo könne ein Brancheneinsteiger auf Juniorlevel mit einem Jahresgehalt von etwa 60.000 Franken rechnen. Bei erfahreneren Mitarbeitern hänge dies sehr von der persönlichen Performance ab und könne sich im Extremfall auf Gesamtvergütungen bis zu einer Millionen Franken summieren.

Wer einmal einen Fuss in die Branche bekommen hat, bleibt oftmals auch dort. "Wenn ein Wechsel stattfindet, dann von Rohstofftradern zu den Banken und nicht umgekehrt", ergänzt Jauch. Neben dem niedrigen Steuerniveau für Unternehmen, die den Hauptteil ihres Umsatzes im Ausland generieren, habe sich die Clusterbildung der Branche in der Schweiz zu einem entscheidenden Standortvorteil entwickelt. Denn in der Schweiz finden sich die Leute, die die Branche braucht.

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AUTORFlorian Hamann Redakteur für Deutschland & die Schweiz

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