Das ultimative Banken-Ranking: Wer generiert den größten Gewinn und wer zahlt am besten?
Nachdem mit der WestLB auch die letzte Landesbank ihr Ergebniss für das dritte Quartal vorgelegt hat, ist die Zeit für das vierteljährliche eFinancialCareers.de-Ranking gekommen: Wer unter Deutschlands großen Banken erwirtschaftet den höchsten Gewinn und was aus Mitarbeitersicht noch interessanter ist - wer zahlt am besten.
Schon ein flüchtiger Blick belegt, dass die Deutsche Bank hierzulande der Branchenprimus ist. So konnte die Großbank in allen vier Kategorien - Vorsteuerergebnis, Mitarbeiterzahl, Personalaufwand und Personalaufwand pro Kopf klar den ersten Platz belegen.
Doch damit hören die Selbstverständlichkeiten auch schon auf. Denn einen klaren Zusammenhang zwischen Gewinnen einer Bank und der Höhe der Vergütungen lässt sich auch nach eingehender Untersuchung nicht feststellen. Vielmehr scheinen einige der größten Geldvernichter zu den besten Arbeitgebern zu zählen. Aber eins nach dem anderen:
Einige Banken veröffentlichen keine Quartalszahlen zu Mitarbeiterentwicklung und Personalaufwand, weshalb diese Institute in den jeweiligen Rankings fehlen.
Beim Vorsteuergewinn hat die Deutsche Bank mit 3,27 Mrd. Euro in den ersten neun Monaten des Jahres ganz klar die Nase vorn. Auf dem zweiten Platz folgt die Münchner Hypo Vereinsbank mit immerhin knapp 1,7 Mrd. Euro. Dies ist umso bemerkenswerter, als die Tochter der italienischen Unicredit Group mit weniger als einem Viertel des Personals der Deutschen Bank rund die Hälfte der Gewinne erwirtschaftet. Für diese Leistung sind hauptsächlich die Investmentbanker der HVB verantwortlich.
Ein Blick in den Tabellenkeller belegt, dass in 2010 die meisten Institute die Finanzkrise langsam hinter sich lassen. Denn nur zwei Landesbanken mussten von Januar bis September Verluste verkraften. Der Preis für den größten Geldvernichter in 2010 gebührt bislang mit einem Minus von 301 Mio. Euro der HSH Nordbank, gefolgt von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) mit einem Vorsteuerverlust von 138 Mio. Euro.
Mit gut 82.000 Mitarbeiter ist die Deutsche Bank das mit Abstand größte Institut des Landes. Mit der erstmaligen Konsolidierung der Postbank im laufenden Quartal dürfte der Branchenprimus sogar spielend die 100.000 Mitarbeiter-Marke überschreiten, womit sich der Abstand zur Commerzbank mit ihren noch knapp 60.000 Beschäftigten deutlich vergrößern dürfte.
Dass kleine Banken große Probleme verursachen können, zeigt das untere Tabellenende. Zu den kleinsten Banken im Ranking gehören die Skandal- und Kriseninstitute HSH Nordbank und WestLB. Doch es gibt eine Ausnahme: Die Dekabank als kleinste Bank im Ranking erwirtschaftet mit ihren gut 3000 Mitarbeitern ein beachtliches Konzernergebnis von 678 Mio. Euro.
Dass die Banken mit den meisten Mitarbeitern auch die höchsten Personalkosten haben, überrascht nicht. Dennoch erzeugt die Verteilung der Personalkosten Stirnrunzeln. So wandten die neun aufgelisteten Banken für Personal insgesamt rund 16,570 Mrd. Euro auf, wovon 58 Prozent allein auf die Deutsche Bank entfallen - ohne die Postbank wohlgemerkt. Die Commerzbank kommt hierbei gerade einmal auf 20 Prozent.
Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass die Deutsche Bank bei der Bezahlung einsam an der Spitze liegt. Die Großbank zahlte für jeden Mitarbeiter in den ersten neun Monaten durchschnittlich stolze 116.000 Euro. Damit trennen den Platzhirsch Lichtjahre von der Commerzbank, die für ihre Mitarbeiter gerade einmal rund 55.600 Euro springen lässt. Weniger zahlt mit 46.800 Euro nur noch die BayernLB für ihre Mitarbeiter.
Am zweitbesten zahlt ausgerechnet die Dekabank, der Asset Manager der Sparkassen-Finanzgruppe. Dort werden für jeden Beschäftigten durchschnittlich gut 91.000 Euro aufgewandt, während sich die gewinnstarke HVB mit rund 68.600 Euro nur im Mittelfeld bewegt. Dagegen belegen die HSH Nordbank und die WestLB mit jeweils knapp 85.000 Euro die Plätze zwei und drei. Damit zählen ausgerechnet die beiden Problembanken zu den Spitzenzahlern der Branche.