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Besuch beim Traineeprogramm der Commerzbank: "Wenn die Zeiten hart sind, dann ist dies die beste Zeit, um zu lernen"

"Sie haben einige harte Jahre vor sich. Die Märkte werden härter und die Branche wird sich wandeln", warnt Roberto Vila, Derivate-Chef der Commerzbank, seine Zuhörer. "Finanzdienstleistungen bieten immer noch einen guten Arbeitsplatz. Die Branche wird auch weiterhin viele Talente anziehen", ergänzt der Investmentbanker. Das Publikum in der noblen Londoner Niederlassung in der Gresham Street lauscht aufmerksam, denn es handelt sich um die 78 Teilnehmer am diesjährigen Investmentbanking-Traineeprogramm der Commerzbank.

Die Mehrzahl der Nachwuchsbanker stammt aus London und Frankfurt, wobei auch einige Trainees aus Asien und New York nicht fehlen. Die Plätze für das einjährige Traineeprogramm sind heiß begehrt. "Wir haben uns gefreut, über 2400 Bewerbungen für Positionen in unserer Investmentbank, Corporates & Markets, zu erhalten", sagt Anna Lowe, die beim Commerzbank-Investmentbanking das Talentmanagement verantwortet.

Investmentbanking Trainee Finbkeiner macht sich keine Sorgen um die Zukunft

Zu den Glücklichen zählt Maximilian Finkbeiner, der ein Diplom in Technischer VWL von der Uni Karlsruhe in der Tasche hat und im Bereich Equity Derivative Sales in Frankfurt anfängt. "Während meines Praktikums bei der Commerzbank war ich schon in demselben Team. Ich habe Trading ausprobiert, aber ich mag den Kundenkontakt und den Umgang mit den Menschen, daher passt Sales besser zu mir", erzählt der 24jährige.

Trotz Finanz- und Staatsschuldenkrise macht sich Finkbeiner keine Sorgen um seine Zukunft in der arg gebeutelten Branche. "Überhaupt nicht. Manchmal sind Veränderungen notwendig und Veränderungen bieten auch Chancen", sagt Finkbeiner.

Für Studenten, die sich für den Einstieg in die Branche begeistern können, hält Finkbeiner noch einen persönlichen Rat bereit: "Mach Praktika, um zu wissen, was Banken tun, ob Du den Spirit des Bankings magst und ob Du in dieser Umgebung arbeiten möchtest."

Die Liebe zur Mathematik brachte Shah zum Investmentbanking

Heenal Shah sieht das ganz ähnlich. Die 22jährige bringt einen Mathe-Bachelor vom Londoner Imperial College mit und beginnt ihre Banking-Karriere im Bereich Electronik FX in London. "Ich mag das hohe Tempo im Handelssaal. Ich liebe Mathematik und dies ist einer der wenigen Jobs, wo man das wirklich nutzen kann", erläutert Shah ihre Berufswahl.

Dabei hatte die 22jährige eigentlich ein Praktikum in Fixed Income absolviert. "Mein Background ist Fixed Income. Doch die Commerzbank hat mir geraten, dass meine mathematischen Fähigkeiten besser zum elektronischen Währungshandel passen", sagt Shah. "Dort gibt es eine Menge Leute mit einem mathematischen oder technologischen Hintergrund."

Auch Shah sorgt sich nicht um ihre Zukunft: "Nicht wirklich. Wir müssen dem Wandel positiv begegnen. Wenn die Zeiten hart sind, dann ist dies die beste Zeit, um zu lernen." Wer ins Investmentbanking einsteigen wolle, sollte sich schon frühzeitig um Praktika bemühen. "Sprecht mit Leuten aus der Branche und es ist sehr wichtig, Campus-Veranstaltungen mit Banken zu besuchen", ergänzt Shah.

Bewerbungszeitraum für 2012 läuft bis 15. Dezember

Doch die Voraussetzungen für ein Traineeprogramm sind nicht ohne. "Bei uns können sich Absolventen von allen Universitäten und Studienrichtungen bewerben. Mindestanforderung ist ein Universitätsabschluss von 2.1 degrees (englischer Standard) oder ein vergleichbarer Abschluss sowie 320 UCAS-Punkte (englischer Standard)", sagt Lowe vom Talent-Management.

"Unter anderem achten wir sowohl auf Stärken im analytischen Denkvermögen als auch im Umgang mit Menschen. Vorteilhaft sind erste praktische Erfahrungen im Investmentbanking, die im Rahmen von Praktika erworben wurden, idealerweise auch im Ausland", ergänzt Lowe.

Wer sich für einen Trainee-Platz im kommenden Jahr beweben möchte, muss sich indes sputen. Denn Interessenten können sich ab dem heutigen Dienstag (4. Oktober) bis zum 15. Dezember online bewerben.

Laut Lowe sieht das weitere Prozedere wie folgt aus: "HR und die verantwortlichen Fachbereiche arbeiten eng bei der Auswahl der Kandidaten für ein eintägiges Assessment Center zusammen. Während dieses Tages durchlaufen die Bewerber verschiedene Übungen und werden anhand definierter Kriterien durch geschulte Beobachter beurteilt. Alle Kandidaten erhalten eine Rückmeldung innerhalb von 24 Stunden. Erfolgreiche Kandidaten nehmen an einem fünfwöchigen Training teil, bevor sie in ihren Abteilungen starten."

Derivate-Chef Vila warnt Trainees vor zu häufigem Arbeitgeberwechsel

Bei eben diesem Training für den aktuellen Jahrgang 2011 hat der langjährige Derivate-Chef Vila noch weitere Tipps für die Nachwuchsbanker parat: Die Jungbanker sollten während ihrer Karriere nicht allzu häufig den Arbeitgeber wechseln und dem Geld hinterherjagen. "Karrieren muss man langfristig sehen und man muss immer hart arbeiten. Mein persönlicher Rat zum Thema Geld lautet: Seien Sie entspannt."

Dies können die 78 Commerzbank-Trainees wie Finkbeiner und Shah auch sein. Denn immerhin wurden sie unter 2400 Kandidaten ausgewählt, was eine Erfolgsquote von 3 Prozent ausmacht. Überdies haben sämtliche Trainees bereits einen unbefristeten Arbeitsvertrag in der Tasche.

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AUTORFlorian Hamann Redakteur für Deutschland & die Schweiz

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