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Die zehn meistgesuchten Profile auf dem europäischen Arbeitsmarkt

Sie brauchen Arbeit? Wir verraten Ihnen, welche Profile derzeit europaweit gesucht werden.

Selbst die solidesten Banken scheuen derzeit Neueinstellungen wie der Teufel das Weihwasser. Jetzt wurde bekannt, dass sogar die Züricher Kantonalbank (ZKB) einen Einstellungsstopp verhängt hat. Dabei zählt die ZKB zu der sehr überschaubaren Zahl von Banken, die in der Vergangenheit noch Personal aufgebaut haben, und zu der fast ausgestorbenen Species von Banken mit einer AAA-Bonität.

Doch der Krise zum Trotz werden einige Profile von Headhuntern auch weiterhin händeringend gesucht. Wir haben die Suchbegriffe von Headhuntern und Hiring Managern aus ganz Europa in unserer Lebenslauf-Datenbank gesichtet. Hier die zehn meistgesuchten Profile von Finanzprofis im September:

1. Audit

Keine Sorgen um ihren Arbeitsplatz müssen sich die Wirtschaftsprüfer machen. Headhunter haben allein im September mehrere tausendmal auf eFinancialCareers nach Audit gesucht. Auch die Namen der vier großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften KPMG, PwC, Ernst & Young und Deloitte finden sich regelmäßig.

2. Programmierer

Auf den folgenden beiden Spitzenplätzen befinden sich die Programmiersprachen Java und C++. Falls man noch C# auf dem dreizehnten Platz sowie Variationen der Suchbegriffe wie „Java Developer“ hinzurechnet, dann sind Programmierer sogar noch begehrter als Audit-Spezialisten. Die Anfragen nach Java, C++ und C#-Kenntnisse summieren sich insgesamt sogar auf eine fünfstellige Zahl. Wer also langzeitarbeitslos ist, sollte sich schleunigst ein Lehrbuch für Java anschaffen.

3. Business Analyst

In Banken wird derzeit mit den Geschäftsmodellen gespielt wie im Kinderzimmer mit Legosteinen: Ständig wird etwas abgerissen und völlig neu aufgebaut. Die umfassende Umstrukturierung und Konsolidierung in der Branche haben die Nachfrage nach Business Analysten raketenartig in die Höhe geschossen. In unseren Datenbanken wurde über tausendmal nach einem solchen Profil gesucht.

Dies deckt sich mit der Aussage von einschlägigen Headhuntern in Deutschland, die ebenfalls eine starke Nachfrage nach diversen Consultant-Profilen beobachten, die mit Banken und Finanzdienstleistungen zusammenhängen. Weiter belegt dies die hohe Zahl von anderen Suchbegriffen, die offenkundig hierzu in Beziehung stehen. So wurde in unserer Lebenslaufdatenbank über tausendmal nach „strategy“ gesucht.

4. ACA, Accounting, Comptable

Wenn das Audit auf den ersten Platz landet, dann kann auch Accounting nicht weit entfernt sein. Von daher verwundert es nicht, dass Accounting unter den meistgesuchten Begriffen in Europa auf dem vierten Platz landet. Ganz korrekt ist dies übrigens nicht: Denn eigentlich handelt es sich um die internationale Buchhaltungsqualifikation ACA, nach der am vierthäufigsten gesucht wurde. Dies unterstreicht die wachsende Bedeutung internationaler Rechnungslegungsstandards. Allerdings weisen auch Suchbegriffe wie „Accountant“, „Accounting“ oder das französische „Comptable“ Spitzenpositionen auf. Doch nach ordinären „Buchhaltern“ scheint heute zumindest in den Finanzdienstleistungen niemand mehr zu suchen.

5. Compliance

Nach der Finanzkrise haben Gesetzgeber und Aufsichtsbehörden die Regulierung kräftig verschärft. Daher sind auch Spezialisten gefragt, die sich mit dem Wust an Vorschriften auskennen – zumal international operierende Banken, wie die Deutsche Bank, nicht nur der deutschen Aufsicht, sondern auch ausländischen Behörden wie der britische Financial Services Authority (FSA) rechenschaftspflichtig sind. Dieser Trend katapultiert „Compliance“ jedenfalls auf den fünften Platz der meistgesuchten Qualifikationen.

6. Risk

Nachdem die Banken in der Krise viel eigenes Geld (und noch mehr Geld der Steuerzahler) verloren haben, hat das Risikomanagement sein Dornröschendasein beendet und ist mittlerweile sogar zu einer strategischen Funktion aufgestiegen. Mithin muss das Management bei seinen Entscheidungen immer auch das Risiko im Auge behalten und den Rat der Spezialisten einholen. Darüber hinaus fordern auch die Aufsichten hohe Investition ins Risikomanagement. Folgerichtig findet sich „Risk“ auf Platz sechs. Allerdings wird hier die Nachfrage oftmals spezifiziert. So wird z.B. nach „Market Risk“, „Operational Risk“ oder nach „Credit Risk“ gesucht. Auch hierbei sind unsere französischen Nachbarn mit „Analyste Risques“ vertreten.

7. Controlling

Auf dem siebten Platz findet sich eine weitere klassische Middle Office-Tätigkeit: das Controlling. Dabei geht es indes nicht nur um die Kostenkontrolle in Banken und Versicherungen. Vielmehr wurde auffallend häufig nach „Product Control“ oder „Product Controller“ gesucht. Seit der Finanzkrise werden die Produkte offenbar wesentlich genauer kontrolliert als zuvor. Schließlich soll nicht wieder jeder Ramschkredite in Wertpapieren bündeln, die dann eine Spitzenbonität erhalten.

8. Back und Middle Office

Die meisten der derzeit heißbegehrten Profile arbeiten im Middle oder Back Office einer Bank. Aus diesem Grund scheint sich so mancher Headhunter die Arbeit einfacher zu machen und wirft sogleich einmal das große Fangnetz aus und sucht nach „Middle Office“ oder „Back Office“. Dabei sollte schon der ein oder andere attraktive Kandidat ins Netz gehen.

9. Sales

Auch wenn im Frontoffice derzeit reichlich Personal vor die Tür  gesetzt wird, gute Vertriebs-Kräfte bleiben auch in der Krise gefragt. Auf Platz 9 der meistgesuchten Begriffe landet so „Sales“. Leider wird aus den Daten nicht klar, was dort verkauft werden soll – dies wäre außerordentlich interessant.

10. Trade Finance

Das Global Transaktion Banking scheint auch weiterhin für die Banken attraktiv zu bleiben. Denn trotz der Staatschuldenkrise wächst in vielen Ländern der Handel weiter. So könnte Deutschland beispielsweise in 2012 erstmals Güter und Dienstleistungen im Wert von über 1100 Mrd. Euro exportieren. An der Handelsfinanzierung und der Abwicklung der Geldflüsse rund um den Globus verdienen die Banken mit – ohne ein hohes Risiko einzugehen. Aus diesem Grund sorgt die hohe Zahl der Suchanfragen nach „Trade Finance“ für keine Überraschung.

Fazit: Middle und Back Office bieten derzeit bessere Chancen

Traditionell drängt alles im Banking ins Front Office und möchte mit dem Ankurbeln der Erträge den ganz großen Bonus verdienen. Doch vielleicht scheint dieser Herdentrieb ins Front Office zumindest im herrschenden Umfeld keine optimale Karrierestrategie darzustellen. Denn derzeit werden in Europa weitaus mehr Profile für das Middle und Back Office gesucht – und das obwohl nahezu sämtliche Banken Kosten sparen und ihre Prozesse verschlanken wollen. Wer indes seinen Job im Frontoffice verlieren sollte, hat derzeit sehr schlechte Karten. Das dürfte sich erst ändern, wenn sich die Märkte von der Staatsschuldenkrise erholen. Ansonsten hilft nur die Umschulung zum Accountant oder Programmierer.

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AUTORFlorian Hamann Redakteur für Deutschland & die Schweiz

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