CFA, MBA, ACA, ACCA oder CIMA: Welche Qualifikation sich wirklich auszahlt
Bei der Auswahl der geeigneten Weiterbildung gibt es zwei entscheidende Fragen: Welche Qualifikation bietet die meisten Jobchancen und welche zahlt sich besonders aus?
Wir haben die Lebensläufe untersucht, die kürzlich in die eFinancialCareers-Datenbank in Europa eingestellt wurden. Diese haben wir mit den Anforderungsprofilen der auf unserer Website ausgeschriebenen Positionen abgeglichen.
Die Ergebnisse fallen eindeutig aus: Kandidaten mit der internationalen Rechnungslegungs-Qualifikation ACA verfügen in Europa derzeit über die besten Chancen. Demnach kommen auf jede ausgeschriebene Stelle keine drei Lebensläufe mit dieser Qualifikation. Dies stellt einen ausgesprochenen Kandidatenmarkt dar. Denn bei MBA und anderen Master-Abschlüssen liegt das Verhältnis bei 39:1 und sogar 96:1.
Allerdings gibt es auch eine Schattenseite: Die durchschnittliche Bezahlungen für Finanzprofis mit ACA beläuft sich in Europa auf durchschnittlich weniger als 85.000 Euro. Dagegen ist es bei einem MBA die Kleinigkeit von gut 156.000 Euro, wobei sich die Bewerber allerdings gegen 39 Konkurrenten behaupten müssen.
[caption id="attachment_183943" align="aligncenter" width="654"] Quelle: eFinancialCareers[/caption]
[caption id="attachment_183944" align="aligncenter" width="479"] Quelle: eFinancialCareers[/caption]
CFA (Chartered Financial Analyst)
Beim CFA beläuft sich das Verhältnis von Lebensläufen zu den ausgeschriebenen Stellen auf 27:1. Durchschnittlich bieten Jobangebote, die einen CFA verlangen, ein Gehalt von etwa 81.000 Euro.
Die meisten der CFA-Jobs befinden sich im Asset Management, im Research oder im Kapitalmarktgeschäft. In M&A und in Private Equity ist der CFA hingegen weniger verbreitet. Bei der Analyse wurde indes nicht zwischen Charterholdern und CFA-Kandidaten unterschieden, die lediglich die Prüfungen zum Level I bestanden haben.
MBA (Master of Business Administration)
Auf jede offene Stelle für Kandidaten mit einem MBA kommen 39 Lebensläufe. Die durchschnittliche Vergütung liegt bei 156.000 Euro. Absolventen renommierter Business Schools dürften allerdings bessere Aussichten haben.
Wer einen MBA besitzt, arbeitet überdurchschnittlich oft in der Investment Banking Division (IBD), zu der M&A und das Kapitalmarktgeschäft zählen.
ACA (Associate Chartered Accountant)
Wie bereits erwähnt kommen auf eine offene Stelle lediglich drei Kandidaten mit einem ACA. Die durchschnittliche Vergütung beläuft sich auf etwa 85.000 Euro.
Viele Kandidaten mit einem ACA haben ihre Karriere bei einer der Big 4 (KPMG, EY, PWC oder Deloitte) begonnen. Neben den Jobs rund um das Thema Rechnungslegung finden sich derartige Kandidaten aber auch in der Produktkontrolle, im Aktienresearch und sogar in M&A.
ACCA (Association of Chartered Certified Accountants)
Das Verhältnis von Lebensläufen mit einem ACCA zu offenen Stellen liegt bei 10:1. Die Durchschnittvergütung beträgt gut 80.000 Euro. Kandidaten mit einem ACCA arbeiten zumeist in der Buchhaltung oder in anderen Bereichen der Finance-Abteilungen.
CIMA (Chartered Institute of Management Accountants)
Beim CIMA beläuft sich das Verhältnis der Kandidaten zu den offenen Stellen auf 6:1. Die durchschnittliche Vergütung liegt in Europa bei knapp 83.000 Euro. CIMA-Besitzer arbeiten oft im internen Rechnungswesen.
Master-Abschlüsse
Rein rechnerisch kommen 96 Kandidaten mit einem Masterabschluss auf jede offene Stelle. Durchschnittlich liegen die Gehälter in Europa bei knapp 94.000 Euro. Allerdings muss hierbei beachtet werden, dass im angelsächsischen Raum die Zahl der Finanzprofis mit einem Master deutlich niedriger als in Deutschland ausfällt, wo Diplom bzw. Master oft noch den Regelabschluss darstellen. Darüber hinaus fallen die Berufschancen je nach Studienfach und Uni ganz unterschiedlich aus.
Doktortitel und PhD
Zehn Kandidaten mit Doktortitel kommen auf eine offene Stelle. Für Kandidaten mit Promotion sind die Arbeitgeber gewillt, durchschnittlich 120.000 Euro auf den Tisch zu blättern. Wer seinen Doktortitel in mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächer hat, kommt oftmals im Risikomanagement, Quantitative Finance oder aber – außerhalb Deutschlands – bei Hedgefonds unter.
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