Drei McKinsey-Charts, die europäischen Bankern das Fürchten lehren
Die Zukunftsaussichten der Banken fallen rabenschwarz aus. Zu diesem Ergebnis kommt jedenfalls die Strategieberatung McKinsey in ihrer neuen „Global Banking Review“. Demnach haben die Banken 2015 weltweit eine Eigenkapitalrendite von 9,6 Prozent erzielt, womit sie ihre Kapitalkosten erwirtschaften konnten. Doch die regionalen Unterschiede fallen dramatisch aus: Während die nordamerikanischen Banken bei der Rendite exakt im globalen Mittel lagen, generierten die europäischen Banken gerade einmal 4,4 Prozent und damit deutlich weniger als ihre Eigenkapitalkosten – für Aktionäre und Eigner von Banken bedeutet dies: Sie legen Geld zu.
Und es kommt noch schlimmer: Laut McKinsey werde sich der Gesamtprofit der europäischen Banken von noch 110 Mrd. (104 Mrd. Euro) auf nur noch 50 Mrd. Dollar (47 Mrd. Euro) im Jahre 2020 weiter halbieren. Die Niedrigzinsphase bedrohe Profite in Höhe von 35 Mrd. (33 Mrd. Euro) und die Herausforderung von Fintechs und anderen digitalen Plattformen von 25 Mrd. Dollar (24 Mrd. Euro) – wahrlich keine Peanuts. Falls dieses Szenario zutreffen sollte, läge die Eigenkapitalverzinsung bei mageren 1 bis 2 Prozent.
[caption id="attachment_270945" align="aligncenter" width="536"] Quelle: McKinsey[/caption]
Die konkreten Einbußen an Gebühren und Margen haben die Experten von McKinsey nach Branchen und Regionen zusammengefasst. Besonders betroffen sind demnach Bezahlsysteme mit einem Minus von 18,1, Asset und Wealth Management mit -16,6 und Verbraucher-Finance mit -9,7 Prozent. Falls dies zutreffen sollte, dürften Beschäftigung und Vergütungen in den betroffenen Sparten weiter fallen.
[caption id="attachment_270946" align="aligncenter" width="529"] Quelle: McKinsey[/caption]
McKinsey rechnet schon einmal vor, dass dies bei den 20 größten Banken allein in Europa 2018 18.000 und 2020 weitere 9000 Jobs kosten würde. Angesichts schwacher Erträge bleibe den europäischen auch kaum etwas anderes übrig als ihr Heil in Kosteneinsparungen zu suchen.
Laut McKinsey habe die Branche zwischen 2002 und 2007 eine Zeit des nicht nachhaltigen Wachstums beschritten, 2007 bis 2011 hätte die Branche im Zeichen des Abbaus von Risiken gestanden. Seither befänden sich die Banken in der Ära der „operationellen Effizienzsteigerung“, was auf geringere Beschäftigung hinausläuft.
[caption id="attachment_270947" align="aligncenter" width="536"] Quelle: McKinsey[/caption]