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Das ultimative Ranking: Welche Schweizer Bank am besten zahlt und wo die Leute ihr Geld wert sind

Die wichtigsten Banken der Deutschschweiz haben mittlerweile ihre Geschäftszahlen für 2016 vorgelegt. Die großen Banken der Romandie wie Pictet und Lombard Odier liefern ihre detaillierten Zahlen traditionell später. Doch schon jetzt lässt sich sagen, dass die Ergebnisse recht unterschiedlich ausgefallen sind. Während die Credit Suisse Milliardenverluste schreibt und 1600 Mitarbeiter allein in der Schweiz vor die Tür setzen will, kann die UBS überzeugen.

Wir haben etwas genauer hingeschaut und untersucht, wie sich die Bezahlung der Mitarbeiter im Verhältnis zur Profitabilität der Bank entwickelt. So viel darf schon einmal verraten werden: Einen Zusammenhang zwischen hohen Gehältern und sprudelnden Gewinnen lässt sich nur mühsam erkennen. Konkret:

Konzern

Der Titel der am besten zahlenden Bank unter den größeren Instituten der Deutschschweiz gebührt Vontobel. Die Bank aus der Zürcher Gotthardstraße ließ für jeden Mitarbeiter 2016 fast 290.000 Franken springen. Damit liegt Vontobel rund 25.000 Franken vor der zweitplatzierten UBS mit knapp 265.000 Franken. Dies liegt allerdings auch an dem Umstand, dass Vontobel kein Retailbanking betreibt.

Der Personalaufwand pro Kopf darf indes nicht mit der Bruttovergütung verwechselt werden, da hierin auch Arbeitgebernebenkosten wie Sozialabgaben enthalten sind. Die Bruttovergütungen dürften rund 20 Prozent unter dem Personalaufwand pro Kopf liegen.

Bei den Gewinnen sind die kleinen ganz groß. Jeder Mitarbeiter von Julius Bär, Zürcher Kantonalbank (ZKB) und Vontobel generierte rein rechnerisch einen Vorsteuergewinn von 141.000 bis 192.000 Franken. Die UBS kommt nur auf die Hälfte dieses Wertes. Bei der Credit Suisse wiederum war jeder Beschäftigte für einen Verlust von 42.000 Franken verantwortlich.

Die Aufwands-Ertragsquote besagt, wie viele Rappen eine Bank für jeden Franken Ertrag ausgeben muss. Mit einer Kostenquote von unter 62 Prozent wirtschaftet ausgerechnet die Staatsbank ZKB am besten. Auch Julius Bär und Vontobel liegen unterhalb der Schwelle von 70 Prozent. Dagegen liegt die Liechtensteiner LGT nach den Übernahmen mit 74 Prozent zu hoch. Trotz aller Erfolge der jüngsten Vergangenheit hat die UBS mit einer Quote von 85 Prozent immer noch ein veritables Kostenproblem. Die Mitarbeiter müssen also künftig die Gürtel noch enger schnallen.

Wealth Management

Das Wealth Management gilt als der Paradesektor der Schweizer Finanzdienstleistungen. Dies bedeutet jedoch nicht, dass sich als Private Banker jenseits des Atlantiks nicht deutlich mehr Geld verdienen ließe. Rein rechnerisch trug jeder der Mitarbeiter von UBS Americas gut 356.000 Franken nachhause. Beim UBS Wealth Management im Rest der Welt und bei Julius Bär und Vontobel waren es 219.000 bis 269.000 Franken. Das schwache Abschneiden der Credit Suisse dürfte darauf zurückgehen, dass sich die Bank von ihrem US-Wealth Management getrennt und das Schweizer Geschäft in ihrer Swiss Universal Bank gebündelt hat. In Asien und im übrigen Europa fallen aber die Vergütungen niedriger als in den USA und der Schweiz aus. Außerdem sind in den Zahlen der Credit Suisse auch Back Office-Mitarbeiter enthalten.

Mit gut 200.000 Franken Vorsteuergewinn pro Kopf ist das Wealth Management der UBS das Maß aller Dinge. Obgleich die Gehälter im US-Geschäft deutlich üppiger ausfallen, generiert jeder Mitarbeiter dort mit etwa 82.000 Franken nicht einmal die Hälfte davon.

Nur bei UBS und Julius Bär liegt die Aufwands-Ertragsquote unter der Schwelle von 70 Prozent. Die Banken haben also auf der Kostenseite noch einige Hausaufgaben zu erledigen.

Asset Management

Obwohl Star-Portfolio Manager und Einkommensmultimillionär Rajiv Jain im vergangenen Jahr bei Vontobel abgemustert hat, kann die Bank den ersten Platz bei der Bezahlung ihrer Asset Manager souverän verteidigen. Für jeden Angestellten der Sparte ließ das Institut fast 400.000 Franken springen. Der Wert für die Credit Suisse ist irreführend, da zu der Sparte auch das weltweite Wealth Management und ein umfangreiches Back Offices gehören.

Die Asset Management-Mitarbeiter bei Vontobel scheinen ihr Geld allerdings auch wert zu sein. Denn jeder von ihnen generierte einen Vorsteuergewinn von über 400.000 Franken und damit mehr als doppelt so viel wie die Kollegen der UBS.

Trotz der hohen Werte bei Vontobel fällt die Kostenquote mit gut 60 Prozent überzeugend aus. Bei LGT, UBS und Credit Suisse liegt diese mit 74 bis 79 Prozent eindeutig zu hoch.

Investment Banking

Das Investment Banking gilt als Königssparte des Bankings, was auf die Bezahlung sicherlich zutrifft. So ließ die UBS für jeden ihrer Investmentbanker etwa 651.000 Franken springen – wahrlich keine Peanuts. Allerdings hat die UBS ihr Middle und Back Office ausgelagert; der Wert gilt also nur fürs Front Office.

Bei der Profitabilität hat abermals Vontobel mit 227.000 Franken die Nase vorn. Dagegen waren es in Global Markets der Credit Suisse gerade einmal 1163 Franken – so sehen Peanuts aus. Dabei fällt der Wert auch noch optisch zu gut aus. Denn die horrenden Bußzahlungen z.B. für die Verstrickung der Bank in die US-Hypothekenkrise wurden auf Konzernebene verbucht und nicht etwa in der Sparte, die sie verursacht hat. Dieser Umstand erklärt auch das Kunststück, wieso sämtliche Sparten der Credit Suisse schwarze Zahlen schreiben, der Konzern aber rote.

Die hohen Vergütungen im Investment Banking scheinen indes kaum gerechtfertigt. Abgesehen von Vontobel liegen die Kostenquoten bei sämtlichen Banken über 85 Prozent. Falls die Erträge nicht deutlich anziehen, scheinen weitere Sparrunden hier unausweichlich zu sein.

Filialgeschäft

Die Banken machen es immer schwieriger, die Wirtschaftlichkeit ihrer Filialgeschäfte zu vergleichen. So hat die Credit Suisse ihr Retailbanking mit dem Schweizer Wealth Management und dem heimischen Firmenkundengeschäft in der Swiss Universal Bank gebündelt, die gut 13.000 der insgesamt 17.000 Mitarbeiter des Konzerns in der Schweiz beschäftigt. Ähnliches gilt für die ZKB, die neben ihrem Filialgeschäft ein umfangreiches Asset Management und sogar Investment Banking betreibt, ohne dies separat aufzuschlüsseln. Dennoch lässt sich sagen, dass die Vergütungen hier deutlich geringer als in den anderen Geschäftsbereichen der Banken ausfallen.

Wer sich fragt, wieso die beiden Schweizer Großbanken trotz der horrenden Verluste seit der Finanzkrise überleben konnten, der findet die Antwort bei einem Blick in die Geschäftszahlen des Filialgeschäfts. Jeder Filialmitarbeiter der UBS generierte z.B. einen Vorsteuergewinn von 315.000 Franken und damit über 100.000 Franken mehr als die hochbezahlten Kollegen aus dem Investment Banking.

Vergütung und Profitabilität klaffen also auseinander. Dies ist auch der Grund dafür, wieso die Kostenquoten bei UBS, Credit Suisse und ZKB mit 55 bis 62 Prozent besser als in fast allen anderen Sparten ausfallen. Das Schweizgeschäft scheint eine wahre Goldgrube zu sein.

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AUTORFlorian Hamann Redakteur für Deutschland & die Schweiz

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