Geldmaschine UBS: 4800 Mitarbeiter kassieren über 300.000 Franken
Die Banken scheuen nichts mehr als die neugierigen Blicke in die Portemonnaies ihres Personals. Glücklicherweise sind Großbanken wie die UBS zu einem Vergütungsbericht verpflichtet, der zumindest einen voyeuristischen Blick in die Portemonnaies erlaubt. Konkret:
Die Risikoträger oder die Gruppe der Einkommensmillionäre
Die UBS macht unter ihren gut 59.000 Mitarbeitern exakt 649 Risikoträger aus – ohne den Vorstand. Dabei handelt es sich um diejenigen Mitarbeiter, die eine besondere Verantwortung für Risiken und Ressourcen der Bank tragen. „Dazu gehören auch Mitarbeiter, die in Front-Office Rollen, in der Logistik oder in Kontrollfunktionen tätig sind“, heißt es hierzu lapidar im Vergütungsbericht.
Diese exklusive Gruppe vergütete die Bank mit 1,118 Mrd. Franken, womit sich eine Durchschnittsvergütung von über 1,7 Mrd. Franken errechnet. Davon entfielen allerdings nur rund 595.000 Franken – also weniger als die Hälfte – auf die Festgehälter. Hinzu kommen noch durchschnittlich 359.000 Franken in bar, 496.000 Franken in Aktienanwartschaften (Equity Ownership Plan) sowie etwa 304.000 Euro im sogenannten Deferred Contingent Capital Plan. Dabei handelt es sich um eine Form von Wandelanleihen, die im Notfall in Eigenkapital der Bank umgewandelt werden können.
Die 4800 Glücklichen und die 11.800 Unglücklichen
Die magische Schwelle liegt bei der USB bei stolzen 300.000 Franken. Ab diesem Wert müssen die Vergütungen der Mitarbeiter mindestens zur Hälfte aufgeschoben ausbezahlt werden. Dies bedeutet, dass die Betroffenen das Geld in jeweils gleichgroßen Tranchen über drei, fünf oder im Extremfall sogar sieben Jahre erhalten. Immerhin rund 4800 Mitarbeiter oder 8 Prozent der gesamten Belegschaft zählen zu diesen Glücklichen. Am anderen Ende der Nahrungskette stehen die 11.800 Unglücklichen, die keinerlei Boni erhalten.
Bonuspool schrumpft um 17 Prozent
Dennoch hat UBS-Verwaltungsratspräsident Axel Weber nicht die Spendierhosen an. Der Bonuspool verringerte sich binnen Jahresfrist von 3,5 auf 2,9 Mrd. Franken – ein Minus von 17 Prozent. Von dieser Summe werden rund drei Viertel sofort und der Rest aufgeschoben ausbezahlt. Da die aufgeschobenen variablen Vergütungen sich übrigens oft erst in späteren Jahren auf die Erfolgsrechnung niederschlagen, sank der Aufwand für variable Vergütungen 2016 jedoch um nur 7 Prozent auf 3 Mrd. Franken.
Extrageld für die Aktionäre unter den Mitarbeitern
Ein hübsches Extra bietet die UBS allen Mitarbeitern unterhalb des Rangs eines Managing Directors, die es wagen, ins eigene Unternehmen zu investieren. Die Angestellten können bis zu 30 Prozent ihres Grundgehaltes oder bis zu 20.000 Franken in den sogenannten Equity Plus Plan investieren. Der Clou dabei: Für drei erworbene Aktien erhalten sie eine gratis. Dabei gibt es jedoch einen kleinen Haken: „Die Zusatzaktien werden nach einer Aufschubsfrist von drei Jahren übertragen, sofern der Mitarbeiter weiter im Unternehmen beschäftigt ist…“
Sergio Ermotti streicht 13,7 Mio. ein
Auch UBS-Chef Sergio Ermotti musste übrigens 2016 seinen Gürtel enger schnallen – allerdings nur um ein einziges Loch. Seine Gesamtvergütung lag für 2016 bei 13,7 Mio. Franken und damit gerade einmal gut 4 Prozent unter dem Vorjahr.