HSH Nordbank baut 220 Stellen ab, zahlt aber gute Gehälter
Bei der zum Verkauf stehenden HSH Nordbank sind im abgelaufenen Geschäftsjahr 220 Stellen dem Rotstift zum Opfer gefallen. Damit verringerte sich die Beschäftigung um 9 Prozent auf 2164 Vollzeitkräfte. „Bei den Personalkosten konnten bis Jahresende bereits rund zwei Drittel des geplanten Abbaus mit Mitarbeitern vertraglich vereinbart werden“, heißt es in dem am heutigen Donnerstag (30. März) veröffentlichten Geschäftsbericht für 2016.
Zwar verringerte sich der gewöhnliche Personalaufwand binnen Jahresfrist um gut 20 Mio. auf 256 Mio. Euro, doch vorerst kostet der Abbau die HSH Nordbank viel Geld. So weist die Landesbank zusätzliche Personalausgaben im Zuge der Restrukturierung von 63 Mio. Euro aus. Rein rechnerisch ergibt sich daraus eine Abfindung von gut 286.000 Euro pro Kopf.
Gute Chancen für junge Leute
Dennoch gibt es zumindest für junge Leute auch weiterhin Chancen bei der Landesbank: Das 24monatige individuelle Traineeprogramm wurde 2016 aufgestockt und auch die „Übernahme- und Fördermöglichkeiten nach der Ausbildung weiter gestärkt.“ Darüber hinaus bietet das Institut eine duale Ausbildung an, an der zur Zeit 33 Leute teilnehmen. Die Bank will frei werdende Stellen nutzen, um den Altersdurchschnitt der Bank zu senken.
Bruttovergütung beläuft sich auf durchschnittlich 96.600 Euro
Trotz der Sparmaßnahmen scheint die HSH Nordbank besser zu zahlen als die meisten anderen Landesbanken. Die durchschnittliche Bruttovergütung der Mitarbeiter belief sich auf rund 96.600 Euro, was 1,4 Prozent mehr als im Vorjahr waren.
2 Mrd. Risikovorsorge für notleidende Schiffskredite
Unterdessen fielen die Geschäftszahlen durchwachsen aus. Zwar konnte die Kernbank einen beachtlichen Vorsteuergewinn von 639 Mio. Euro generieren, doch aufgrund der diversen Kosten für die Restrukturierung und den Abbau der Altlasten schrumpfte der tatsächliche Reingewinn des Konzerns auf 69 Mio. Euro zusammen. Allein für das Schifffahrtsgeschäft musste die Bank 2016 eine Risikovorsorge von 2 Mrd. Euro treffen. Damit erhöht sich die gesamte Risikovorsorge für das Portfolio an notleidenden Schiffsfinanzierungen in Höhe von 9 Mrd. Euro auf 5,4 Mrd. Euro. Mittlerweile deckt die Risikovorsorge 60 Prozent der entsprechenden Kredite ab.