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Zehn Punkte, die Banker vor einem Arbeitsplatzwechsel beachten müssen

Ein Arbeitsplatzwechsel stellt immer ein Risiko dar. Foto: Getty Images

Unternehmen schauen sich Bewerber ganz genau an. Ein Personalberater berichtet sogar, einmal über 30 Vorstellungsgespräche durchgeführt zu haben – mit demselben Kandidaten bei demselben Unternehmen, wohlgemerkt. Dagegen versäumt so mancher Bewerber sich den potenziellen Arbeitgeber genau anzuschauen. Dabei lassen schon mit einer kurzen Internetrecherche böse Überraschungen vermeiden.

1. Recherchieren Sie vor einem Arbeitgeberwechsel gründlich

Den Anfang von allem stellt eine eingehende Google-Recherche zu dem Unternehmen dar. Bei dem, was man dabei findet, darf aber nicht alles für bare Münze genommen werden. „Wenn es negative Presse gibt, muss dies nicht unbedingt gegen den Arbeitgeber sprechen. Es macht Sinn, das Unternehmen damit zu konfrontieren und zu sehen, wie es damit umgeht“, rät Headhunter David Kitzinger von Badenoch & Clark. „Eine Krise bietet regelmäßig auch Chancen.“

Weiter empfiehlt Kitzinger in seinen beruflichen Netzwerken nach Leuten zu suchen, die beim fraglichen Unternehmen arbeiten oder gearbeitet haben. Auf diese Weise ließen sich Hintergrundinformationen aus erster Hand gewinnen. „Nicht zuletzt können Sie auch uns Headhunter ausquetschen“, sagt Kitzinger. Zwar hätten Personalberater ein Eigeninteresse, Stellen zu besetzen, dennoch seien sie bereit, etwaige Probleme anzusprechen.

2. Schauen Sie sich vor einem Arbeitgeberwechsel die Gründe für die Besetzung genau an

Besonders im Transaktionsgeschäft wie z.B. in M&A empfiehlt Headhunter Thomas von Ciriacy-Wantrup von Fricke Finance & Legal in Frankfurt sich sein eigenes Urteil zu bilden. „Schauen Sie sich an, welche Transaktionen in der Pipeline sind“, sagt von Ciriacy-Wantrup. Vor allem angelsächsische Häuser würden schon bei ersten Anzeichen für Neugeschäft vorschnell Personal aufbauen. Falls sich dann die Hoffnungen zerschlagen, werde Personal ebenso schnell wieder abgebaut.

Weiter sollten sich Interessenten informieren, weshalb die Stelle besetzt wird und wieso ggf. der alte Mitarbeiter gegangen ist. Tendenziell seien die Risiken bei Nachbesetzungen von Stellen geringer als bei neu geschaffenen. „Dadurch entstehen dem Unternehmen keine großen zusätzlichen Kosten“, kommentiert von Ciriacy-Wantrup.

3. Stellt der neue Job einen Karriereschritt dar?

Laut Kitzinger sollten sich Bewerber genau überlegen, ob die Stelle tatsächlich einen Schritt voran darstellt: „Es muss einen Aspekt geben, wodurch Sie sich in Ihrer Karriere weiterentwickeln, indem Sie beispielsweise ein kleines Team leiten oder neue Aufgaben übernehmen.“ Jeder Bewerber sollte bedenken, was die Stelle für ihn kurz-, mittel- und langfristig bedeutet.

4. Wie ist das Team aufgebaut

Weiter sollten Kandidaten sich das fragliche Team bei dem neuen Arbeitgeber in spe genau anschauen. „Wie viele Mitarbeiter zählt das Team, welche Werdegänge weisen die Mitglieder auf und vor allem, auf welchen Karrierestufen arbeiten sie?“, fragt von Ciriacy-Wantrup. „Wenn es nur zwei Chefs und Sie gibt, dann bleibt die ganze Arbeit an Ihnen hängen.“

Personalberater Raphael Rosenfeld von Argos Advisors in München empfiehlt sich die Verweildauer im Unternehmen ganz genau anzuschauen. „Wenn das Team ganz jung und nur kurze Zeit dabei ist, dann muss das nichts Schlimmes bedeuten, wenn es sich zum Beispiel um ein junges dynamisches Unternehmen handelt“, sagt Rosenfeld. „Es kann aber auch ein schlechtes Zeichen handeln - namentlich wenn es in keinem Wachstumssektor tätig ist.“

5. Wo sind die ehemaligen Mitarbeiter untergekommen

Ob der neue Arbeitgeber eine gute oder schlechte Adresse ist, lässt sich oft aus den Werdegängen der ehemaligen und aktuellen Mitarbeiter ablesen. „Wo sind die ehemaligen Mitarbeiter untergekommen und wie lange haben sie vorher bei dem Unternehmen gearbeitet. Und wie sieht der interne Karrierepfad der aktuellen Mitarbeiter aus“, fragt Rosenfeld. „Wichtig sind nicht nur die externen Karriereleitern, sondern selbstverständlich auch die internen Entwicklungsmöglichkeiten.“ Derartige Fragen ließen sich heute mit einer kleinen Google-Recherche oder dem Blick in die einschlägigen sozialen Netzwerke rasch beantworten.

6. Klären Sie vor einem Arbeitsplatzwechsel Unternehmenskultur und Arbeitsrhythmus

Kultur und Arbeitszeiten fallen je nach Arbeitgeber und Sektor recht unterschiedlich aus. Wer aus Transaction Services einer der Big 4 ins M&A-Team einer Investmentbank wechselt, müsse auf längere Arbeitszeiten gefasst sein, warn von Ciriacy-Wantrup. Wer das nicht möchte, werde dort nicht viel Freude haben.

Darüber hinaus fallen in einigen Bereichen die Arbeitszeiten sehr lang aus wie z.B. im Investment Banking. Daher rät Rosenfeld dazu, die Profile der Teammitglieder dahingehend zu prüfen, ob man sich z.B. vorstellen könne, mit den fraglichen Personen nach der Arbeit essen zu gehen. Wer mit den neuen Kollegen gut auskomme, dem falle auch der Arbeitsalltag leichter.

7. Gehen Sie vor einem Arbeitsplatzwechsel Ihre Optionen mit einem Freund durch

„Sie sollten mit mindestens zwei Vertrauten Ihre Optionen durchsprechen“, empfiehlt Karrierecoach Gunnar Belden von der Maturias Personalberatung. Eine Entscheidung im stillen Kämmerlein falle womöglich nicht objektiv aus. Die Auswahl dieser Vertrauten stelle allerdings keine kleine Herausforderung dar. Denn oft gönnen Bekannte einem die neue Chance nicht, zumal wenn sie mit einem Gehaltssprung einhergeht. Darüber hinaus scheuten viele Leute die Verantwortung, die mit dem Rat zu einem Jobwechsel verbunden sei, und würden daher oft lieber abraten. „Sie sollten sich der Objektivität und der Zugewandtheit Ihrer Berater sicher sein“, fasst Belden zusammen.

8. Bei einem Arbeitplatzwechsel Gehalt muss steigen

Ein Jobwechsel ohne eine Gehaltsanhebung mache selten Sinn. Mit jedem Wechsel sei notwendigerweise ein Risiko verbunden, das durch eine Gehaltsanhebung ausgeglichen werde, sagt Belden. Umgekehrt seien ohne Wechsel Gehaltssprünge wesentlich schwerer zu erzielen.

9. Lassen Sie sich nicht unter Zeitdruck setzen und trödeln Sie nicht

Belden rät sich für die Entscheidung ein wenig Zeit zu nehmen. „Bei einem Arbeitgeberwechsel handelt es sich immerhin um eine der wichtigsten Entscheidungen im Leben“, betont der Karrierecoach. „Fallen Sie also nicht auf dem Schnäppcheneffekt herein und entscheiden Sie nicht vorschnell.“ Umgekehrt sollte sich ein Bewerber nicht zu lange Zeit lassen, weil ansonsten der Arbeitgeber abspringen könne. „Darüber hinaus spricht die Geschwindigkeit der Entscheidung für Ihre Wertschätzung gegenüber dem Arbeitgeber. Und Wertschätzung stellt einen wichtigen Faktor dar, wenn man bei einem neuen Arbeitgeber anfängt.“

10. Achten Sie aufs Bauchgefühl

Bevor die Entscheidung ansteht, haben die meisten Bewerber bereits eine ganze Reihe von Vorstellungsgesprächen hinter sich. Rosenfeld rät, diese Gespräche nicht als Fragestunde des Arbeitgebers misszuverstehen. Vielmehr sollte ein Kandidat von sich aus offene Fragen gezielt ansprechen. „Wenn die Gesprächsatmosphäre positiv ist, kann man die genannten Fragen durchaus stellen“, sagt Rosenfeld. „Am Ende bleibt einem nichts anderes übrig, als auf sein Bauchgefühl zu hören.“

Falls Sie eine vertrauliche Nachricht, einen Aufreger oder einen Kommentar loswerden wollen, zögern Sie nicht! Schreiben Sie einfach an Florian Hamann. fhamann@efinancialcareers.com

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AUTORFlorian Hamann Redakteur für Deutschland & die Schweiz

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