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Vorlage für das perfekte M&A-Anschreiben

Das Geschäft mit Fusionen und Übernahmen gilt gemeinhin als Königsdisziplin des Investment Bankings. Daher werden Banken und andere Arbeitgeber zumindest bei Einstiegsstellen von Bewerbungen geradezu überflutet. Eine Möglichkeit, um aus der Masse herauszustechen, stellt ein gelungenes Anschreiben dar. Hier die wichtigsten Tipps dazu:

Fassen Sie sich kurz

Wer sich über eine Unternehmenswebsite bewirbt, muss sich oft an eine bestimmte Wortzahl halten. So ist z.B. die Länge von Bewerbungsschreiben von Studenten bei Goldman Sachs auf 300 Wörter begrenzt. Das ist zwar nicht viel, genügt aber, um etwas Sinnvolles zu sagen.

Doch selbst wenn eine solche offizielle Obergrenze nicht besteht, sollten sich Bewerber kurz fassen. Damit steigt die Chance, dass die Empfänger das Schriftstück auch lesen. Das ist keinesfalls garantiert. So berichten M&A-Recruiter regelmäßig, dass sie eher selten einen Blick auf Anschreiben werfen. Das gilt besonders, wenn das Anschreiben nicht direkt in die E-Mail eingefügt ist, sondern als separater Anhang mitgeschickt wurde.

Karrierecoach Matan Feldman von Wall Street Prep empfiehlt, sich bei Anschreiben auf drei oder vier knappe Paragrafen zu beschränken. „Die meisten Großbanken werden mit Lebensläufen geradezu überschwemmt und lesen daher die Anschreiben nicht, sondern tauchen sofort in die Lebensläufe ein“, erzählt Feldman. „Das bedeutet aber auch, dass ein Lebenslauf bei ungewöhnlichen Bewerbungen – wie z.B. bei einem Karrierewechsel – ober bei Bewerbungen bei kleineren Banken durchaus hilfreich sein kann.“

Stellen Sie sich erst einmal vor

Laut Feldman sollten Bewerber das Anschreiben mit einer kurzen Vorstellung beginnen. Diese dürfe jedoch nur aus wenigen knappen Sätzen bestehen. „Liefern Sie einen Überblick über Ihren akademischen Hintergrund und relevante Berufserfahrung“, empfiehlt Feldman.

„Sie können z.B. angeben, dass Sie X Jahre als Analyst im Healthcare-Team der Bank Y beschäftigt waren und an Deals im Volumen von A bis B Mio. Euro beteiligt waren“, sagt Personalberater Andy Pringle von Circle Square Recruitment in London.

Wieso gerade Sie?

Der zweite Paragraf ist entscheidend. Darin müssen Sie die Bank überzeugen, dass Sie der goldrichtige Kandidat sind. Falls Sie als Absolvent keinerlei Berufserfahrung aus dem M&A mitbringen, dann sollten Sie den Paragraf nutzen, um Ihre mathematischen und akademischen Leistungen anzupreisen. Wenn Sie jedoch bereits Berufserfahrung vorweisen können, dann müssen Sie kurz die Deals zusammenfassen, an denen Sie mitgearbeitet haben.

„Ein M&A-Anschreiben sollte die Zahl der Deals enthalten, an denen Sie beteiligt waren, ihr Gesamtvolumen, die Rolle, die Sie dabei gespielt haben, und welche Gebühren Sie damit verdient haben“, führt Karrierecoach Mary De Luca von Preferred Resume aus. „Ich rate davon ab, die Deals namentlich aufzuführen, um so vertrauliche Daten zu schützen“, ergänzt De Luca.

Doch was können junge Kandidaten unternehmen, die zwar an einer ganzen Reihe von Deals gearbeitet haben, die aber sämtlich im Sande verlaufen sind? Laut Pringle können solche Deals natürlich nicht namentlich aufgelistet werden, dennoch sind einige Anspielungen durchaus legitim. „Es ist nichts falsch dabei, wenn Sie angeben, dass sie beim Deal eines US-Konzerns mit einem Umsatzvolumen von 10 Mrd. Dollar mitgearbeitet haben, der einen anderen US-Konzern mit einem Umsatz von 5 Mrd. übernehmen wollte. Der Deal kam aber im letzten Moment nicht zustande.“

Warum gerade dieser Job?

Im dritten Paragrafen müssen Sie Ihre Motivation erklären, wieso Sie sich gerade auf diese Stelle bewerben. Ein Student muss hier darlegen, wieso er seine Karriere z.B. im Geschäft mit Fusionen und Übernahmen und nicht etwas im Aktienhandel beginnen möchte. Karrierecoach Victoria McLean von City CV empfiehlt anzugeben, dass Sie den Kunden bei der Lösung seiner Probleme helfen möchten und nicht etwa, dass Sie gerne an den Märkten spielen. Denn seit der Finanzkrise läuten beim Wort „Daytrading“ immer gleich die Alarmglocken. „Sprechen Sie über Ihre bisherigen Erfahrungen im Umgang mit Kunden und wieso Sie gerne im Kundenkontakt arbeiten“, schlägt McLean vor.

Feldman wiederum rät einen guten Grund anzugeben, wieso Sie bei dem Unternehmen arbeiten wollen. Außerdem sollten Sie zeigen, dass Sie sich mit der Firma eingehend beschäftigt haben. Damit unterstreichen Sie, dass Sie genau diesen Job bei dieser speziellen Bank haben möchten. „Das kann alles Mögliche sein: ein Gespräch mit einem Mitarbeiter des Unternehmens, eine Präsentation oder ein guter Grund aus Ihrem Studium“, erläutert Feldman.

Der Aufruf zum Handeln

Jedes Anschreiben sollte mit einem Aufruf zu handeln enden. Dazu empfiehlt McLean zu einer solchen Formulierung: „Die Aussicht bei X anzufangen, ist äußerst attraktiv. Ich bin sicher, dass meine erstklassigen Leistungen für Sie von Nutzen sein werden. Ich würde mich über eine Einladung zu einem persönlichen Vorstellungsgespräch freuen.“

Dagegen rät Feldman zur Vorsicht: „Bei Anschreiben besteht die Gefahr, dass sie mehr Schaden als Nutzen anrichten. Falsche Grammatik, Tippfehler oder falsche Unternehmensnamen kommen erschreckend häufig vor und können zu einer Ablehnung führen. Falls ich mich auf einen einzigen Rat für ein M&A-Anschreiben beschränken müsste, würde dieser lauten: Lesen Sie es gründlich Korrektur.“

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AUTORSarah Butcher Globale Redaktionsleiterin mit Sitz

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