Analyse: Was die Credit Suisse 2018 bislang für ihre Mitarbeiter springen ließ
Die Credit Suisse verdiente in den ersten neun Monaten 2,8 Mrd. Franken. Obgleich dies 68 Prozent mehr als im Vorjahr waren, sparte die Schweizer Großbank bei den Vergütungen ihrer Mitarbeiter. Der durchschnittliche Personalaufwand pro Kopf purzelte um 2 Prozent auf gut 164.000 Franken. Einige Sparten konnten sich unterdessen über ein kräftiges Plus freuen.
So strichen die gut 3000 Mitarbeiter von Investment Banking & Capital Markets (M&A, ECM, DCM) allein in den ersten neun Monaten durchschnittlich 321.000 Franken ein, was 11 Prozent mehr als im Vorjahr waren. Da schmerzt es wenig, dass der Personalaufwand pro Kopf stets etwas höher als die Bruttovergütung pro Kopf ausfällt. Obgleich Global Markets die einzige Sparte war, die im dritten Quartal rote Zahlen schrieb, lag der Personalaufwand pro Kopf mit 158.000 Franken keine zwei Prozent unter dem Vorjahreswert.
Das große Geld verdient die Credit Suisse allerdings nicht in der großen weiten Welt, sondern in der kleinen Schweiz. Jeder Mitarbeiter der Schweizer Universalbank generierte rein rechnerisch einen Vorsteuergewinn von gut 135.000 Franken – 28 Prozent mehr als im Vorjahr. Dennoch ließ die Bank nur gut 119.000 Franken springen. Dabei handelt es sich nur um ein mageres Plus von 2 Prozent, sondern auch um den geringsten Personalaufwand pro Kopf unter allen Sparten.
Die Aufwands-Ertrags-Quote ist der beste Indikator um zu sehen, ob die Mitarbeiter ihr Geld wert sind. Dieser liegt in Global Markets mit 90.9 Prozent viel zu hoch. Die Bank muss für jeden Franken Ertrag also 91 Rappen ausgeben. Auch im Investment Banking & Capital Markets fällt die Quote mit 84,8 Prozent zu hoch aus. Dagegen sind es in der Schweizer Universalbank gerade einmal 58,8 Prozent.
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