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Welche Mitarbeiter unter CS-Chef Thiam die meisten Federn lassen mussten

Die Credit Suisse meldet Vollzug. Vor drei Jahren hatte der damals neue Konzernchef Tidjane Thiam ein kräftiges Sparprogramm und eine grundlegende Umstrukturierung angekündigt. Tatsächlich sind die Kosten wie geplant um 4,3 Mrd. auf voraussichtlich 16,9 Mrd. Franken zu Jahresende gefallen, wie der Konzern auf dem heutigen Investorentag mitteilte. Da die Bank im gleichen Zeitraum in einzelnen Gebieten wie der IT und der Compliance 1,2 Mrd. Franken mehr ausgeben musste, lagen die Bruttoeinsparungen sogar bei 5,5 Mrd. Franken. So musste der Konzern beispielsweise die Zahl seiner Compliance-Mitarbeiter um 42 Prozent steigern. Dabei verteilen sich die Einsparungen sehr unterschiedlich auf die einzelnen Geschäftsgebiete. Wir untersuchen, welche Geschäftsbereiche die meisten Federn lassen mussten und welche sogar welche hinzubekamen.

Strategic Resolution Unit: 75 Prozent Einsparungen

Bei der Strategic Resolution Unit handelt es sich um die Bad Bank der Credit Suisse. Von daher verwundert es wenig, dass hier die Kosteneinsparungen mit 2,1 Mrd. Franken oder 75 Prozent besonders hoch ausfallen. Die Beschäftigung verminderte sich um 750 auf 1350 Stellen.

Swiss Universal Bank: 16 Prozent Einsparungen

In den zurückliegenden drei Jahren musste die Swiss Universal Bank rund 600 Mio. Franken einsparen. Gemessen an dem Geschäftsaufwand von 2015 stellte dies ein Minus von 16 Prozent dar. Dabei wies die Sparte damals schon eine Aufwands-Ertrags-Quote von 67,7 Prozent auf, wovon andere Bereiche der Banken auch nach der Umstrukturierung nur träumen können. Für jeden Franken Ertrag musste die Schweizer Universalbank also keine 68 Cent ausgeben. Mittlerweile beläuft sich die Kostenquote sogar auf schmale 59,6 Prozent. Von den seinerzeit 14.200 Stellen fielen bis Ende des dritten Quartals 2018 2170 weg, was ein Minus von 15 Prozent bedeutet.

Global Markets: 13 Prozent Einsparungen

Mit einem Volumen von 1,2 Mrd. Franken entfiel ein Großteil der Einsparungen auf den Bereich Global Markets, in dem das Sales & Trading angesiedelt ist. Dies macht allerdings nur 13 Prozent der damaligen Verwaltungskosten aus. Obgleich in der Sparte 1750 Jobs weggefallen sind, werden hier immer noch 13.000 Mitarbeiter beschäftigt. Mit einer Aufwands-Ertrags-Quote von 126,1 Prozent schrieb der Geschäftsbereich allerdings auch tiefrote Zahlen. In den ersten neun Monaten 2018 lag sie mit 90,9 Prozent immer noch viel zu hoch.

Asien-Pazifik: 3 Prozent Einsparungen

Im asiatisch-pazifischen Geschäft gibt es Gewinner und Verlierer. Während die Credit Suisse hier in Sales & Trading etwa 400 Mio. Franken einsparte, gab sie fürs Wealth Management 300 Mio. Franken mehr aus, denn Thiam wollte in das Wealth Management in den Schwellenländern investieren. Unter dem Strich fallen die Einsparungen in Asien daher mit 3 Prozent bescheiden aus. Die Beschäftigung legte sogar um 600 Stellen auf 7300 Mitarbeiter zu. Die Aufwands-Ertrags-Quote verbesserte sich zwar von 89,3 auf 77,1 Prozent, liegt damit aber immer noch über der akzeptablen Marke von 70 Prozent.

International Wealth Management: Plus 3 Prozent

Bei den Umstrukturierungen der Credit Suisse gibt es auch Gewinner. So stiegen die Kosten im International Wealth Management um fast 3 Prozent und die Mitarbeiterzahl erhöhte sich um 1090 auf 10190 Beschäftigte. Dennoch verbesserte sich die Aufwands-Ertrags-Quote von 83,8 auf 67,2 Prozent und liegt damit im grünen Bereich.

Investment Banking & Capital Markets: Plus 5 Prozent

In der Sparte ist das Geschäft mit Fusionen und Übernahmen, Aktien- und Anleiheemissionen gebündelt. Ähnlich wie das Wealth Management stellt Investment Banking & Capital Markets geringe Anforderungen an die Bilanz, womit es sich um ein vergleichsweise risikoarmes Geschäft handelt. In diesem Bereich ließ Thiam sogar rund 100 Mio. Franken mehr springen, was den Aufbau von 340 auf 3140 Stellen erklärt. Dies stellt ein Plus von immerhin 12 Prozent dar. Die Kostenquote verringerte sich von 120 auf immer noch stolze 84,8 Prozent.

Die eigentlichen Verlierer sind Contractors und Consultants

Insgesamt ist Thiam mit seinem Sparprogramm ein seltenes Kunststück gelungen. Trotz Einsparungen von netto 4,3 Mrd. auf 16,9 Mrd. Franken sank die Beschäftigung lediglich von 48.200 auf 45.560 Mitarbeiter, was einem Minus von 2640 Stellen oder 5 Prozent entspricht. Dieses Kunststück war Thiam nur möglich, in dem er viele tausende an Contractors und Consultants abbaute, die bislang für die Credit Suisse tätig waren. Sie sind die eigentlichen Verlierer von Thiams Sparprogramm.

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AUTORFlorian Hamann Redakteur für Deutschland & die Schweiz

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