Von A bis Z: Was bislang über die Boni für 2018 bekannt ist
Mehr und mehr Banken verkünden die Höhe der Boni für das abgelaufene Jahr. Niemand außer den Empfängern weiß, wie sie genau ausfallen. Banken schweigen beharrlich, wenn es um die Höhe ihrer variablen Vergütungen geht und auch die Betroffenen halten ihre Freuden- oder Trauertränen in der Öffentlichkeit zurück.
Unten haben wir aufgelistet, was Headhunter über die Höhe der Boni bei den einzelnen Banken zu berichten wissen. Manche haben ihre Ohren ganz nah an den Märkten.
Die Boni der Bank of America Merrill Lynch:
Die Chancen auf satte Boni für 2018 stehen bei der Bank of America schlecht, besonders in M&A. Die Erträge der US-Bank purzelten im Vergleich zum Vorjahr um 26 Prozent, während die meisten Rivalen einen zweistelligen Zuwachs vermelden konnten. Unter diesen Umständen scheinen fette Boni kaum gerechtfertigt.
Die Bank of America hat die Höhe ihrer Boni ihren Mitarbeitern bereits im vergangenen Monat mitgeteilt. Trotz einiger Unmutsbekundungen sollten diese laut Headhuntern gar nicht so schlecht ausgefallen sein. „Der Pool in M&A scheint um 5 bis 10 Prozent niedriger auszufallen. Die meisten haben das aber erwartet und sind zufrieden“, erzählt ein Headhunter, der lieber anonym bleiben möchte.
Laut einem zweiten Headhunter befänden sich die Boni der Bank of America auf ähnlichem Niveau wie bei JP Morgan oder Goldman Sachs. „Die Boni fallen in den verschiedenen Geschäftsfeldern um 5 bis 10 Prozent geringer aus, was aber den Märkten entspricht.“
Die Boni bei Barclay’s:
Die Höhe der Boni bei der britischen Großbank bleibt vorerst unklar. Noch hat Barclay’s ihre variablen Vergütungen für 2018 nicht verkündet, aber die Ankündigung soll in Kürze erfolgen – womöglich schon am heutigen Freitag (bei den Analysten und Associates der Investment Banking Division).
In der Zwischenzeit machen Gerüchte die Runde, dass die Bank Directors mit schlechter Performance den Bonushahn zudrehe. Barclay’s hat in der jüngsten Vergangenheit eine ganze Reihe an Managing Directors eingestellt. Da das vierte Quartal branchenweit schwach ausfiel, könnte die Bank daher zum Sparen gezwungen sein.
Die Boni von BNP Paribas:
Für BNP Paribas gilt ähnliches wie für Barclay`s. Die französische Großbank wird ihre Boni erst im kommenden Monat bekanntgeben.
Allerdings ist es unwahrscheinlich, dass sie besonders großzügig ausfallen. Nach einem herausfordernden vierten Quartal drückt BNP Paribas auf die Kostenbremse. Im Januar berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg sogar, dass einige der Trader von BNP Paribas leer ausgehen könnten.
Die Boni von Citi:
Bei Citi hat die Bonusbekanntgabe für wenig Aufregung gesorgt – im Positiven wie im Negativen. „Niemand war begeistert und niemand deprimiert“, kommentiert ein Headhunter.
Die Analysten des Konzerns erhalten ihre Boni ohnehin im Sommer. Laut einem Headhunter versuche Citi junge Banker und erfolgreiche Managing Directors zu begünstigen – zu Lasten der Directors.
Die Boni der Commerzbank:
Bei der Commerzbank scheint Enttäuschung vorprogrammiert. Beim Analystencall anlässlich des Jahresergebnisses bezifferte Commerzbankchef Martin Zielke den Bonuspool für 2018 auf schmale 134 Mio. Euro. 2017 hatte sich dieser noch auf 235 Mio. Euro belaufen.
Die Boni der Credit Suisse:
Die Credit Suisse hat die Höhe ihrer variablen Vergütungen am vergangenen Freitag mitgeteilt. Laut einem Londoner Headhunter würden Analysten und Associates „etwas mehr als im Vorjahr“ erhalten. Bereits früher wurde berichtet, dass die Schweizer Bank ihren Bonuspool auf dem Niveau von 2017 eingefroren habe. Überdies sollen die Mitglieder des Commodities Finance-Teams in Zürich leer ausgehen, hieß es.
Die Boni der Deutschen Bank:
Bei der Deutschen Bank steht Anfang März der Moment der Wahrheit an. Auch hier fallen die Aussichten schlecht aus. Anfang des Jahres berichteten Medien, dass der Bonuspool um 10 Prozent kleiner als im Vorjahr ausfalle und einige Mitarbeiter sogar Abschläge von 15 bis 20 Prozent hinnehmen müssten. Nach vollkommen unbestätigten Gerüchten hat der Chef des Aktiengeschäfts Peter Selman interveniert, um die Kürzungen abzuschwächen. Nach ebenfalls unbestätigten Gerüchten könnten sich die Abstriche bei den Managing Directors im Aktiengeschäft sogar auf ein Viertel belaufen, weil die Bank versuche, ihre jüngeren Mitarbeiter besser zu bezahlen. Unterdessen sind die Ergebnisse der Bank im vierten Quartal recht bescheiden ausgefallen.
Die Boni von Goldman Sachs:
Im vergangenen Jahr gab es im Handel mit festverzinslichen Wertpapieren von Goldman Sachs einige Klagen über zu geringe Boni. Dies scheint sich in diesem Jahr nicht zu wiederholen. Laut einem auf Fixed Income spezialisierten Headhunter seien die Boni „ok“. Ein M&A-Headhunger nannte sie „in Ordnung.“
Die Boni von JP Morgan:
Die variablen Vergütungen scheinen bei JP Morgan ähnlich unspektakulär wie bei Goldman Sachs auszufallen. Während ein Headhunter sie als „bescheiden“ bezeichnete, nannte ein anderer sie „ok“.
Die Boni von Morgan Stanley:
In der jüngsten Bonusrunde scheinen die Mitarbeiter von Morgan Stanley besonders gut abgeschnitten zu haben. Laut Headhuntern sind die diesjährigen Boni recht üppig ausgefallen. „Morgan Stanley war Klassenbester“, sagt ein auf den Aktienhandel spezialisierter Headhunter. Die bestätigt der auf M&A fokussierte Personalvermittler.
Die Boni der UBS:
Einigen Mitarbeitern der UBS wurde bereits die Höhe ihrer Boni für 2018 mitgeteilt. Anderen scheint dies noch bevorzustehen. Analysten und Associates sollen sie bald erfahren. Laut einem Headhunter, der auch höhere Mitarbeiter vermittelt, liegen die Boni etwa auf Vorjahresniveau. „Es herrscht ein klein wenig Enttäuschung“, ergänzt er.