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Quants im Banking: Zweitklassige Jobs mit drittklassiger Bezahlung

Nicht alle Quants sind gleich. Investmentbanken, Hedgefonds und Asset Manager – alle nutzen verschiedene Arten von Finanzingenieuren: Quantitative Researcher … und Quantitative Entwickler.

Bei Hedgefonds oder eigenständigen Asset Managern werden die meisten Komponenten selbst entwickelt. Die Quantitativen Researcher sind für die Entwicklung der Modelle und fürs Testen der Strategien zuständig, für die Optimierung der Parameter, die Umsetzung der Modelle und das Reporten der Ergebnisse.

Dagegen obliegen Quantitativen Entwicklern ganz anders Verantwortlichkeiten. Sie arbeiten mit den Tools, die Marktdaten erfassen und verarbeiten, setzen die Modelle der Quants um und sorgen dafür, dass diese Modelle die passenden Zugänge zu Börsen und Banken erhalten, für die Kontrolle der Abläufe und für die Abstimmung mit den Gegenparteien.

Einige Fonds vermengen beide Profile, andere nicht. Dennoch gibt es meist eine klare Abgrenzung, wenn es um ihren Beitrag zum Profit geht. Quantitative Entwickler müssen meist in den unterschiedlichen Programmiersprachen beschlagen sein und die Programmierung der Modelle verstehen, die von den Quantitativen Researchern in R, Python oder Matlab entwickelt wurden. Gleichzeitig müssen Sie in der Lage sein, mit den Börsen zusammenzuarbeiten, und Modelle in C++, Java oder C# zu produzieren. Weiter werden von ihnen User Interfaces verlangt, weshalb sie gute Kenntnisse in der Nutzerfreundlichkeit von Webentwicklungen mitbringen müssen.

Ein Quantitativer Entwickler bei einem Hedgefonds zu sein, halte ich persönlich für eine relativ riskante Karrierewahl. Ihnen obliegt die Verantwortung für die Entwicklung und Anwendung einer ganzen Reihe von Trading-Infrastrukturen und wenn etwas schiefläuft, dann werden Sie wahrscheinlich dafür verantwortlich gemacht – selbst wenn das gar nicht zutrifft.

In der Investment Banking-IT liegen die Dinge anders und zwar auf eine negative Weise. Wer in einer Bank als „Quantitativer Entwickler“ beschäftigt ist, arbeitet meist fürs Sales & Trading des Front Offices. Sie beschäftigten sich mit ganz anderen Dingen als ihre Namensvetter bei Hedgefonds oder Asset Managern.

Ein Quantitativer Entwickler in einer Bank ist vollständig der Gnade der Trader, Vertriebsleute und Quantitativen Researcher ausgeliefert. Es gibt eine Menge Leute, die sich für Sie interessieren, und alle verlangen von Ihnen Ihre Unterstützung, Feuerlöschen und viel Arbeit unter gewaltigem Zeitdruck. Sie arbeiten an taktischen Trading-Lösungen und Verbesserungen bestehender Systeme. Gleichzeitig versuchen Sie strategische Systeme voranzubringen. Beispielsweise wird von Ihnen verlangt, ein Kursfindungssystem für ein neues Order Management System zu entwickeln, welches auf Modellen der des Quantitativen Researchs beruhen. Glauben Sie mir, dass ist längst nicht so glamourös, wie es klingt. Doch einige Leute sind gut in einer solchen Arbeit.

Gleich ob bei Fondsgesellschaften oder Banken: Quantitative Entwickler verdienen weniger als traditionelle Quants. Quants und Quantitative Trader werden als ertragsgenerierende Leute verstanden und entsprechend bezahlt. Dagegen unterliegen Sie als Quantitativer Entwickler mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit dem IT-Bonuspool. Dies bedeutet: Wenn Sie etwas Glück haben und Ihre Vorgesetzten Sie mögen, können Sie einen Bonus von 20 bis 30 Prozent ihres Jahresgehaltes einstreichen. Die einzige Möglichkeit mehr zu verdienen, besteht in so etwas wie der „Strats-Group“ von Goldman Sachs. Doch selbst dort gibt es „Desk Strats“ und Leute, die einfach nur den ganzen Tag programmieren.

Ich habe selbst Kollegen, die in dem gleichen Front Office IT-Team wie ich sitzen und sich auf ihrem LinkedIN-Profil als „Quant Developer“ rühmen als ob es sich um eine Auszeichnung handle. Meines Erachtens liegen sie falsch. „Quant Developer“ heißt lediglich, dass Sie nicht genug von Mathe verstehen wie ein traditioneller Quantitativer Researcher. Sie sollten sich immer für Titel entscheiden, die am meisten versprechen, und nicht für diejenigen, die nur besagen, dass Sie etwas nicht können.

Bei David Gaume handelt es sich um ein Pseudonym.

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AUTORDavid Gaume

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