Die besten und schlechtesten Institute für Investmentbanker im Frühling
In seiner neuen Prognose der Investmentbanking-Erträge im ersten Quartal 2019 zeichnet Staranalyst Kian Abouhossein von JP Morgan ein düsteres Bild der Branche. Demnach brechen zumindest bei den sechs führenden Banken die Erträge im zweistelligen Bereich ein. Am verheerendsten trifft es die UBS mit einem Minus von 31 Prozent. Die Deutsche Bank scheint mit einem Minus von 15 Prozent auf den ersten Blick mit einem blauen Auge davonzukommen, doch angesichts der schwachen Vorjahreszahlen kann von einer Entwarnung keine Rede sein.
Im Geschäft mit Fusionen und Übernahmen (M&A) zeigt sich unterdessen ein gemischtes Bild. Während die Deutsche Bank ein Plus von 24 Prozent verzeichnet, geht es bei der UBS um stolze 62 Prozent und bei der Credit Suisse um 23 Prozent bergab. Rund lief es dagegen bei Nomura und Goldman Sachs mit einem Plus von 46 oder sogar 71 Prozent.
Ähnlich differenziert fällt das Bild im besonders für die Deutsche Bank sehr wichtigem Geschäft mit Anleiheemissionen aus, sofern die Prognose von Abouhossein zutrifft. Demnach konnten Deutsche Bank und UBS um 8 und 4 Prozent zulegen, während die Credit Suisse ein Minus von 19 Prozent verkraften musste. Auch bei den US-Banken gibt es keinen einheitlichen Trend: Minus 17 Prozent bei Goldman Sachs und Plus 17 Prozent bei Morgan Stanley.
Wer im Geschäft mit Aktienemissionen arbeitet, sollte vorsorglich schon einmal seinen Lebenslauf auf Vordermann bringen. Denn hier stehen die Zeichen auf Arbeitsplatzabbau und eine Aufhellung an den Aktienmärkten ist nicht in Sicht. Sämtliche Banken werden laut Abouhossein zweistellige Ertragseinbußen erleiden. Besonders heftig trifft es mit einem Minus von 60 Prozent die Deutsche Bank. Doch auch bei den beiden Schweizer Rivalen halbieren sich die Erträge.
Der Handel mit Anleihen, Währungen und Rohstoffen (FICC) stellt traditionell die größte Geldquelle im Investmentbanking dar. Abgesehen von den US-Banken ist der Bereich vor allem für die Deutsche Bank wichtig. Umso schmerzhafter dürfte die Deutsche Bank das Minus von 16 Prozent treffen. Noch schlechter schneidet Morgan Stanley mit einem Minus von 35 Prozent ab.
Die schwachen Märkte und die Zurückhaltung der Kunden schwächt abermals den Aktienhandel. Deutsche Bank und UBS müssen hier einen Ertragseinbruch von 26 bzw. 37 Prozent verkraften. Da die Deutsche Bank in dem Bereich schon im vergangenen Jahr strauchelte, dürften hier die Sparprogramme noch einmal verschärft werden. Auch bei der UBS stehen die Zeichen auf Sturm.
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