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Wieso die Übernahme der Commerzbank durch Unicredit mehr Sinn machen könnte

Angesichts der umstrittenen Fusionspläne von Deutscher und Commerzbank plant Unicredit einen erneuten Anlauf auf eine Commerzbank-Übernahme. Dabei könnte die Commerzbank mit der HypoVereinsbank verschmolzen werden. Der Sitz des Instituts solle in Deutschland verbleiben, während die Konzernzentrale in Mailand beheimatet wäre. Auch solle die neue Tochtergesellschaft nicht von der Börse genommen werden, wie die Financial Times mit Berufung auf Insider berichtet.

„Das könnte durchaus Sinn machen. Allgemein besteht im europäischen Banking ein beträchtlicher Konsolidierungsbedarf, wie zuletzt die EZB unterstrich“, sagt Finance-Professor Sascha Steffen von der Frankfurt School of Banking and Finance. „Die Margen sind zu gering und eine Übernahme der Commerzbank durch Unicredit könnte Kosteneinsparungen ermöglichen.“

So lägen 55 Prozent der Filialen der HypoVereinsbank in unmittelbarer Nähe von Commerzbank-Filialen. Anders als die Commerzbank ist die Münchner Tochter der Unicredit lediglich in Süddeutschland und im Raum Hamburg mit Filialen vertreten. Auch bei der Sanierung sei Unicredit weiter als die Deutsche Bank. Überdies besitze die HypoVereinsbank eine gute Kapitalausstattung.

Dagegen steht Steffen einer Fusion von Deutscher und Commerzbank skeptisch gegenüber. „Das ist keine gute Idee. Beide Banken haben große Probleme, die noch nicht gelöst sind, auch wenn die Commerzbank weiter zu sein scheint als die Deutsche Bank“, meint Steffen. „Das eigentliche Problem aber lautet. Es ist nicht abzusehen, wie diese fusionierte Bank langfristig Geld verdienen kann.“ Dennoch bestünde auch bei einer Fusion der beiden großen Banken Kosteneinsparungspotenzial. „Außerdem könnte die Commerzbank die Deutsche Bank stabilisieren“, sagt Steffen.

„Es ist zumindest wert, sich das anzuschauen", meint Bankenanalyst Neil Smith vom Bankhaus Lampe. Sowohl im Corporate als auch im Investment Banking gebe es Überschneidungen. Smith bevorzugt indes eine eigenständige Zukunft der Commerzbank. „Ihr Kostensenkungsprogramm und ihre Strategie machen aus meiner Sicht Sinn."

Nachdem die HypoVereinsbank über Jahre hohe Gewinne eingefahren hatte, ist der Vorsteuergewinn 2018 um drei Viertel auf nur noch 392 Mio. Euro eingebrochen. Die Bank musste Rückstellungen über 919 Mio. Euro bilden. Dagegen konnte die Commerzbank ihr operatives Ergebnis um 8 Prozent auf 1,2 Mrd. Euro steigern.

Von den gut 12.000 Mitarbeitern der Hypo Vereinsbank sind gut 11.000 in Deutschland beschäftigt. Die Mitarbeiterzahl der Commerzbank soll von derzeit gut 43.000 (auf Vollzeitbasis) bis 2020 auf 38.000 sinken. Eine fusionierte Hypo-Commerzbank käme also auf kaum mehr als halb so viele Beschäftigte wie die Deutsche Bank.

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AUTORFlorian Hamann Redakteur für Deutschland & die Schweiz

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