Die verschwiegenen Leute, die mehr als 350.000 Euro im Investment Banking verdienen
Beim Investment Banking denken alle an Goldman, JP Morgan und Morgan Stanley. Doch neben den Groß- und Investmentbanken tummeln sich in Deutschland diverse Corporate Finance-Boutiquen, die deutlich weniger bekannt sind und die von großen Medien meist mit Nichtachtung gestraft werden.
Dabei gibt es auch unter den Kleinen große Namen, mit großem Einfluss und noch größeren Gehältern. Bei einige Boutiquen rangieren die Durchschnittsvergütungen (!) bereits zwischen 325.000 bis 380.000 Euro. Die Managing Directors und Geschäftsführer dürften noch deutlich über diesem Wert liegen.
Lazard
Mit einer Durchschnittsvergütung von 380.000 Euro lag Lazard in Frankfurt vorne. Die US-Boutique besaß 2017 insgesamt 41 Mitarbeiter, von denen 30 in Financial Advisory und 11 in Supportfunktionen tätig waren. Es gab mindestens vier Managing Directors: Jörg Asmussen, Eric Fellhauer, Kenn Oliver Fritz-Früh und Christian Straube.
Rothschild & Co.
Rothschild zahlte von April bis Dezember 2017 – also nur für ein Dreivierteljahr – 308.000 Euro pro Kopf. Kein Wunder, spielen Rothschild und Lazard doch in der gleichen Liga. 2017 beschäftigte das Unternehmen in Corporate Finance in Deutschland 93 Mitarbeiter, 61 „Professionals“ und 31 Back Office Mitarbeiter. Der Geschäftsführung gehören an: Martin Reitz (CEO), Sonja Lilientha (CFO), Dirk Pahlke (Investment Banker), Axel Stafflage (Legal and Compliance) und Kai Tschöke (Investment Banker). Der Jahresüberschuss lag übrigens bei 9,9 Mio. Euro.
Houlihan Lokey
Die durchschnittliche Bruttovergütung lag bei Houlihan Lokey 2017/18 bei knapp 325.000 Euro. Die Boutique beschäftigte durchschnittlich 20 Mitarbeiter, davon 4 im „Non-Professional-Bereich“. Anfang 2019 gab es Houlihan Lokey mindestens sieben Managing Directors: Martin Bastian (M&A), Ulrich Gräbner (Leiter Corporate Finance Deutschland), Christian Keller (Financial Sponsors Coverage), Steffen Leckert (M&A), Jens Nawrath (Debt Advisory), Tobias Rieg (M&A), Stephen Winningham (Leiter Corporate Finance Europa, wohl nicht in Frankfurt) und Nicolas Zintl (M&A).Der Jahresüberschuss betrug 3,4 Mio. Euro.
Lincoln International
Bei Lincol International mussten sich die 66 Beschäftigten 2017 mit 214.000 Euro begnügen. 52,5 Stellen entfielen auf „Mitarbeiter in Beratungsfunktionen“ und 13,5 auf „Back-Office-Funktionen.“ Die Aktiengesellschaft wird von Michael R. Drill (CEO) und Friedrich Bieselt (Managing Director) geleitet. Der Jahresüberschuss bei 2 Mio. Euro.
Boutiquen ohne Gehaltsangaben
Leider gibt es einige Boutiquen in Deutschland, die keine detaillierten Geschäftsbreichte vorlegen, weshalb sich die Bezahlung dort kaum nachvollziehen lässt. Aber auch hier gibt es Spitzenpersonal.
Evercore
Das Deutschlandgeschäft wird von Walter Kuna (Senior Managing Director) geleitet. Der Jahresüberschuss lag 2017 bei knapp 513.000 Euro.
Moelis
Deutschland-Chef Stefan Müller und Managing Director Jan Caspar Hoffmann haben kürzlich von der Boutique abgemustert. Sie sollen aber gut verdient haben, wie Insider berichten.
Saxenhammer
Die kleine Corporate Finance Boutique Saxenhammer in Berlin wird vom Gründer Christian Saxenhammer geleitet, der früher für Lincoln International und Roland Berger gearbeitet hat. Der Jahresüberschuss lag bei etwa 525.000 Euro.
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