HypoVereinsbank schwächelt im Investment Banking, doch der Personalabbau gelangt an sein Ende
Der langjährige Personalabbau bei der Hypo Vereinsbank scheint an sein Ende zu gelangen. So beschäftigte die Bank Ende Juni noch gut 12.200 Mitarbeiter – und damit etwa 50 weniger als im Vorjahr. Vor fünf Jahren hatte die Bank noch 18.500 Mitarbeiter gezählt. Damit fiel der Personalabbau prozentual deutlich höher als bei Deutscher oder Commerzbank aus.
Obgleich die Münchner Bank traditionell deutlich besser läuft als die beiden Frankfurter Rivalen, hat auch die Tochter des Unicredit-Konzerns zu kämpfen. Zwar legte der Vorsteuergewinn im ersten Halbjahr gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 61,6 Prozent auf 973 Mio. Euro zu, für den Geldsegen waren jedoch mehrere Sondereffekte verantwortlich.
So veräußerte die HypoVereinsbank Anfang 2019 Immobilien im Wert von 365 Mio. Euro. Außerdem belasteten im ersten Halbjahr 2018 Rückstellungen hauptsächlich für rechtliche Risiken in Höhe 339 Mio. Euro das Ergebnis.
Die Erträge im Corporate and Investment Banking gaben im ersten Halbjahr um 12,6 Prozent auf 892 Mio. Euro nach. Hauptverantwortlich dafür war ein Einbruch im Zinsüberschuss von 22,7 Prozent auf 401 Mio. Euro, was die Bank auf die anhaltende Niedrigzinsphase zurückführte. Trotz des schwierigen Marktumfelds kletterte das Handelsergebnis um 27 Prozent auf 320 Mio. Euro. Dagegen verminderte sich der Provisionsüberschuss um 7,8 Prozent auf 130 Mio. Euro. Unter dem Strich halbierte sich das Vorsteuerergebnis beinahe auf 174 Mio. Euro. Die Chancen auf Boni stehen aber gar nicht so schlecht, denn trotz des Personalabbaus erhöhte sich der Personalaufwand leicht von 191 auf 198 Mio. Euro.
Im Filialgeschäft, das bei der HypoVereinsbank unter „Commercial Banking“ firmiert, gaben die Erträge um 5,7 Prozent auf knapp 1,1 Mrd. Euro nach. Dagegen vervielfachte sich das Vorsteuerergebnis von 125 auf 336 Mio. Euro. Damit verdient die HypoVereinsbank im Filialgeschäft mittlerweile mehr als im Corporate and Investment Banking, was 2018 noch anders war. Bei der Bezahlung dürfte sich kaum etwas bewegen, da der Personalaufwand mit 300 Mio. exakt auf Vorjahresniveau liegt.
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