Steigt der Krankenstand bei Krisenbanken?
Die Krise der Deutschen Bank scheint auf die Gesundheit der Mitarbeiter durchzuschlagen. Seit 2014 stieg der Krankenstand der Beschäftigten sukzessive von 5,1 Prozent auf 6,1 Prozent an, wie aus dem Personalbericht hervorgeht. Allein von 2017 auf 2018 klettere der Krankenstand um 0,3 Prozentpunkte.
Nachdem die Bank bereits in den zurückliegenden Jahren diverse Restrukturierungen mit dem Abbau von tausenden von Jobs angekündigt hatte, beschloss der Konzern vor einigen Wochen bis 2022 insgesamt 18.000 Stellen streichen zu wollen.
Kein Einzelfall. Bei der ebenfalls kriselnden NordLB kletterte der Krankenstand von 2016 bis 2018 von 4,7 über 5,3 auf 5,8 Prozent an. 2017 hatten die Hannoveraner erstmals angekündigt, über 1000 Jobs abzubauen. Anfang des Jahres verkündete die Landesbank, die Axt an weitere 1250 Stellen zu legen und bis 2024 auf rund 3200 Stellen zu schrumpfen.
Leider veröffentlichen nur wenige Banken ihren Krankenstand, weshalb ein Vergleich mit besser laufenden Instituten schwer fällt. Eine rühmliche Ausnahme stellen erstaunlicherweise die übrigen Landesbanken dar. Obgleich die sparkassen- bzw. staatseigenen Institute den Ruf von Ämtern haben, fällt ihr Krankenstand geringer als bei Deutscher Bank und NordLB aus.
So lagen der Krankenständ bei Helaba und BayernLB im Jahr 2018 bei 4,8 und 4,7 Prozent. Doch auch hier stieg der Krankenstand binnen Jahresfrist von 4,3 und 4,4 Prozent an. An einem Sparprogramm kann dies nicht liegen, hat doch die BayernLB nach Jahren des Abbaus 2018 wieder einige hundert Stellen geschaffen.
Insgesamt scheint der Krankenstand in der Bankenbranchen höher als im allgemeinen Durchschnitt auszufallen. Das Institut der deutschen Wirtschaft ermittelte für den Dezember lediglich einen allgemeinen Krankenstand von 4,5 Prozent in Deutschland.
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