Brexodus? Immer mehr Investmentbanker zieht es zu europäischen Instituten
Es kann ein Zufall sein, dass in der jüngsten Vergangenheit einige recht hochrangige Investment Banker von angelsächsischen Instituten zu ihren kontinentaleuropäischen Konkurrenten gezogen hat, vielleicht hängt es aber auch mit dem immer konkreter (und härter) werdenden Brexit zusammen.
So ist Nicolaus von Habsburg im August nach etwa 20 Jahren bei Morgan Stanley, Citigroup Global Markets und RBC Capital Markets zur Crédit Agricole in Frankfurt gewechselt, womit übrigens eine Beförderung zum Executive Director verbunden war.
Kein Einzelfall: Bereits im Mai ist Dominik Boskamp von der Barclays Investment Bank ebenfalls zur Crédit Agricole in Frankfurt gegangen, wo er als Head of Corporate DCM für Deutschland und Österreich zuständig ist. Vorher hatte Boskamp immerhin 14 Jahre bei der britischen Großbank in London verbracht, wo er im Anleiheemissionsgeschäft für Deutschland und Mittel-Osteuropa beschäftigt war. Laut der Crédit Agricole handelt es sich bei beiden um Nachbesetzungen.
Am heutigen Montag (1. September) hat überdies Roberto Vila nach 21 Jahren bei der Commerzbank in London als Head of Global Equities bei der spanischen Großbank BBVA in Madrid angefangen. Bei der Commerzbank war Vila bereits seit 2008 Global Head Equity Markets und Commodities.
Sein Auszug aus der schicken Niederlassung der deutschen Großbank in der Londoner Gresham Street hat zwar weniger mit dem Brexit, als mit dem Verkauf des Geschäftsbereiches an die Société Générale zu tun, dennoch ist es interessant, dass Vila seinen neuen Posten in Madrid und nicht in London gefunden hat. Durch den Brexit steigt offenbar die Attraktivität der europäischen Banken.
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