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Die Verzwergung der Commerzbank: Nur 150 neue Stellen für den Firmenkundenvertrieb

Foto: Getty Images

Einst hatte Deutschland drei, dann zwei und künftig womöglich nur noch eine Großbank. Die Summe der Sparprogramme der Commerzbank haben es jedenfalls in sich. Noch beschäftigt die Nummer zwei in Deutschland weltweit über 48.600 Mitarbeiter. Schon durch die bekannten Sparmaßnahmen sollen diese auf 38.200 sinken.

2023 soll Mitarbeiterzahl unter 30.000 fallen

Durch die jetzt beschlossene Trennung von der polnischen mBank mit 6600 Mitarbeitern und dem zusätzlichen Abbau von netto 2.300 Jobs soll die Zahl der Beschäftigten jetzt bis 2023 auf nur noch 29.300 Mitarbeiter reduziert werden, wie der Konzern heute mitteilte. Dies wären 19.300 weniger als noch aktuell. Da hilft es auch wenig, dass 2000 neue Mitarbeiter hauptsächlich für die Digitalisierung eingestellt werden und der Abbau wieder sozialverträglich erfolgen soll.

Mit den Einsparungen will das Institut bis 2023 Nettoeinsparungen von jährlich 600 Mio. Euro erzielen und die Aufwands-Ertragsquote um 8 Prozentpunkte senken. Ende Juni lag diese noch mit 81,4 Prozent deutlich über einem akzeptablen Wert von 70 Prozent. Für jeden Euro Ertrag musste die Commerzbank also mehr als 81 Cent ausgeben. Entsprechend mager fiel der Jahresüberschuss im ersten Halbjahr mit 391 Mio. Euro aus – rund ein Viertel weniger als im Vorjahreszeitraum.

Bei den Erträgen setzt die Commerzbank abermals auf die nicht übermäßig erfolgreichen Konzepte aus der Vergangenheit. So will die Bank weiter aggressiv um neue Privatkunden werben und die Kreditausgabe weiter steigern. Dem dient auch der Verkauf der mBank, durch den die risikogewichteten Aktiva des Konzerns um rund 17 Mrd. Euro entlastet werden.

Ausbau des Firmenkundengeschäfts bringt über 150 neue Stellen

Den Vertrieb im deutschen Firmenkundengeschäft will die Commerzbank um 150 Sales-Positionen stärken. Der Sektoransatz (Automotive, Healthcare, TMT usf.), der bislang den 100 größten deutschen und europäischen Unternehmen vorbehalten war, soll künftig auf die 500 größten ausgeweitet werden. Weiter will die Commerzbank ihren „europäischen Fußabdruck“ im Geschäft mit groß- und mittelständischen Unternehmen stärken, was auf neue Vertriebskapazitäten in ausgewählten ausländischen Märkten hindeutet. Auch die Zahl der Supportfunktionen im Firmenkundengeschäft soll gesteigert werden. Bereits vor einigen Jahren hatte die Commerzbank ein neues Firmenkundengeschäft in der Schweiz aufgebaut.

Mit dieser Strategie dürfte die Commerzbank allerdings auf einen scharfen Gegenwind stoßen. So haben in Deutschland schon vor Jahren Auslandsbanken wie HSBC Trinkaus und BNP Paribas ihr Firmenkundengeschäft verstärkt. Derzeit baut Goldman Sachs eine „Cross Markets Group“ auf, die ganz gezielt mittelständische Unternehmen angehen soll und auch JP Morgan heuert für ihre Mittelstandsinitiative an. Und auch die Deutsche Bank und die Landesbanken sehen ihr Heil im Ausbau des Firmenkundengeschäfts. Da der Markt angesichts einer absehbaren Rezession allerdings eher schrumpfen dürfte, ist ein verschärfter Wettbewerb vorprogrammiert.

Für die erneute Restrukturierung erwartet die Commerzbank bis 2023 weitere Kosten von 850 Mio. Euro. Darüber hinaus will der Konzern zusätzliche 750 Mio. Euro in die Verstärkte Digitalisierung des Geschäftsmodells investieren. Das Geld soll hauptsächlich aus dem Verkauf der Anteile an der polnischen mBank kommen. Weiter sollen 200 der noch 1000 Filialen wegfallen, das Back Office weiter automatisiert und Synergieeffekte durch die Integration der Comdirekt erreicht werden.

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AUTORFlorian Hamann Redakteur für Deutschland & die Schweiz

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