Senior Aktienanalyst der Deutschen Bank springt zur Merck Gruppe ab
Nach über elf Jahren bei der Deutschen Bank wechselt Aktienanalyst Gunnar Romer ins Investor Relations. Bei dem strauchelnden Konzern war Romer zuletzt Head of European Medical Technology & Services Equity Research. Von daher verwundert es kaum, dass er jetzt als Director im Investor Relations des Pharmakonzerns Merck in Darmstadt anfängt.
Romer hat Volkswirtschaftslehre an der Uni Mainz und der University of Manchester studiert. Nachdem er 2008 als Trainee im Corporate and Investment Banking der Deutschen Bank angefangen hatte, verschlug es ihn rasch ins Aktienresearch, wo er im European Health Care and German Midcap Equity Research Karriere machte – zuletzt war er dort Director.
Die Deutsche Bank will sich aus dem Handel und Vertrieb mit Aktien (Equities Sales & Trading) zurückziehen und die Reste des Geschäfts an die französische Großbank BNP Paribas verkaufen. Zwar will der Konzern am Aktienresearch festhalten, Branchenbeobachter äußerten indes Zweifel, welchen Sinn ein Aktienresearch ohne ein entsprechendes Sales & Trading-Geschäft hat.
Ohnehin befindet sich das Aktienresearch in einer branchenweiten Krise, denn nach dem Inkrafttreten der EU-Richtlinie MiFID II müssen die Banken die Kosten für ihr Aktienresearch den Kunden in Rechnung stellen. Eine Querfinanzierung über Sales & Trading, wie es in der Vergangenheit üblich war, ist nicht länger zulässig. Dabei sind immer weniger Kunden bereit, für diese Kosten aufzukommen; der Trend zu passiven Anlagestrategien übt weiteren Druck auf die Branche aus.
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