Welche Uhren Wall Street-Banker wirklich tragen
Wer an der Wall Street arbeitet, gilt als Snob – oder zumindest als jemand, dem Status wichtig ist, ob bewusst oder unbewusst. Wenn man gerade dabei ist, vom Tellerwäscher zum Millionär zu werden, sollte man darauf achten, wie andere einen wahrnehmen. Und hier geht es nicht zuletzt darum, was für eine Uhr man trägt.
„Hochpreisige Uhren sieht man bei jungen Bankern eher weniger – das ist eine Frage des Preises, aber auch des Images“, so ein Analyst, der bei einer kanadischen Investmentbank in New York arbeitet. „Ich schätze, dass etwa 70 Prozent aller Jung-Banker entweder Smart Watches (Apple Watches oder Fitbits), oder Uhren von gängigen Marken wie Seiko tragen.“
„Ab und zu sieht man bei jungen Bankern aber auch Erbstücke – meist handelt es sich dann um eine Rolex“, berichtet er.
Ab dem Vice President-Level werden dann allerdings häufiger Luxusuhren getragen.
„Rolex ist mit großem Abstand die beliebteste Marke, am häufigsten sieht man die Modelle DateJust und Submariner“, so der Investmentbanking-Analyst. „Relativ beliebt ist auch die GMT-Reihe von Rolex in Edelstahl, und ab und zu sieht man auch mal eine Rolex Daytona – aber diese Modelle sind wirklich die Ausnahme.“
„Neben Rolex sind bei führenden Bankern vor allem Marken wie Panerai, IWC, Omega und Tag Heuer beliebt“, fügt er hinzu. „Banker, die sehr hochrangig sind und sich für Uhren begeistern, tragen Patek Philippe, Audemars Piguet, Jaeger-LeCoultre, Vacheron Constantine und A. Lange & Söhne.
„Diese Uhren sieht man wirklich selten – das liegt zum einen an den astronomischen Preisen, zum anderen daran, dass nur andere Uhren-Kenner mit diesen Marken etwas anfangen können.“
Welche Uhr man auf welchem Karrierelevel an der Wall Street tragen sollte – und was man dafür ausgeben muss:
Uhren für Praktikanten
Apple Watches sind bei vielen Banking-Praktikanten das Standard-Accessoire. Ebenfalls genannt wird die Casio G-Shock (die zwischen 40 $ und 190 $ kostet) – bei älteren, traditionell eingestellten Kollegen wird man damit allerdings auf wenig Anklang stoßen. Wer hier besser ankommen will, ist gut beraten mit der Seiko SKX007, die auch kostenmäßig im Rahmen liegt.
Manche Banking-Praktikanten schwärmen von Daniel Wellington Uhren für 400 $, ein anderer berichtet, dass seine Hamilton Jazzmaster Viewmatic Auto in Rosé-Gold (1.000 $) sehr gut ankäme. Andere raten zu Taucher-Uhren von Squale um sich von der Masse abzuheben.
Wer sich allerdings wirklich von anderen abheben will, könnte zu einer Omega Seamaster (4.000 $) oder zu einer Rolex Oyster DateJust in Edelstahl (6.000 $ greifen).
Uhren für Analysten
Ein Investmentbanking-Analyst, der von sich selbst sagt, beim büro-internen Modezirkus nicht mitzumachen, erklärt, dass man immer mehr Uhren mit Lederarmband sieht. Seine Kollegen tragen etwa den Autodromo Chronograph (700 bis 1.800 $) oder die Breitling Avenger (5.835 $). Viele Analysten tragen Fitbits oder andere Fitness-Uhren, vor allem jetzt wo der Dresscode lockerer sei (letzteres ist natürlich Auslegungssache – er trägt immer noch jeden Tag Anzug, legt aber zwischendurch das Jacket ab und krempelt im Sommer die Hemdsärmel hoch).
Die meisten Analysten, die Wert auf Uhren legen, entscheiden sich für die Rolex Submariner (7.200 $), die bei Second- und Third-Year-Analysten beliebt ist und genug Eindruck macht, um mindestens die nächsten ein bis zwei Beförderungsrunden zu halten.
Uhren für Associates
Ein großspuriger Analyst gibt an, mit seiner Tag Heuer Grand Carrera (4.600 $) sehr zufrieden zu sein, die auch von BlackRock-CEO Larry Fink getragen wird – für Junior-Banker ist sie allerdings eher nicht die Uhr der Wahl.
Sicherer – allerdings auch deutlich teurer – fährt man mit der Rolex Seadweller (13.700 $) und der Blancpain Aqua Lung (13.000 $).
Uhren für Vice Presidents
Ein Vice President im Investmentbanking an der Wall Street empfiehlt die Panerai Radiomir 1940 collection (die Preise liegen zwischen 7.600 und 22.500 $).
Die Rolex Daytona (12.500 $), die beispielsweise Morgan-Stanley-CEO James Gorman und UBS-CEO Sergio Ermotti tragen, ist bei Investmentbankern unglaublich beliebt, vor allem bei Vice Presidents. Alternativen sind die Vacheron Constantin Overseas (19.000 $) oder die Panerai Luminor (die Preise liegen zwischen 7.000 und 28.300 $).
Uhren für den Director/Executive Director
Ein Executive Director einer Investment Bank erklärte, eine Glashutte Senator Skeleton Dial (46.500 $) zu besitzen, diese aber nicht jeden Tag zu tragen. Er habe außerdem eine Submariner, die für ihn einen ideellen Wert habe.
Auf diesem Karrierelevel ist der Druck, zum Managing Director aufzusteigen, extrem hoch – man könnte durchaus in Betracht ziehen, in eine Breguet Classique (48.000 $) oder eine Jaeger-LeCoultre Master Tourbillon (39.500 $) zu investieren.
Uhren für den Managing Director
Ein Managing Director an der Wall Street erklärte, Fan der Luxusuhren von A. Lange & Söhne zu sein.
Als MD macht man nichts falsch mit einer Patek Philippe, etwa der Nautilus Chronograph (50.000 $) – oder aber man wählt die begehrte Perpetual Calendar (93.000 $) in Weißgold, mit der man gleichermaßen prunk- wie stilvoll auftritt.
Uhren für den Partner
Wer es bis hierher geschafft hat, braucht niemanden mehr zu beeindrucken. So trägt der aktuelle Goldman Sachs-CEO David Solomon häufig eine Shinola Runwell Chronograph (die zwischen 750 und 1.500 $ kostet). Sein Vorgänger Lloyd Blankfein trägt eine Swatch (Preis: 50 bis 245 $) und dessen Vorgänger Hank Paulson eine Nike sport swatch für 85 $. Und einige Branchengrößen – darunter J.P. Morgan-Chairman/CEO Jamie Dimon – verzichten völlig auf eine Uhr.
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