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Deutsche Bank: Eine ganze Riege an MDs müsste abtreten

Die Deutsche Bank hat sich in ihrer aktuellen Strategie darauf festgelegt, 18.000 Stellen zu streichen. Dies scheint sie jedoch seltsamerweise nicht daran zu hindern, weiterhin neue Leute einzustellen. Daten der Analysefirma Burning Glass zeigen, dass sich die Zahl der Stellenausschreibungen in den USA in den letzten drei Monaten mehr als verdoppelt hat (auf aktuell 137 ausgeschriebene Stellen) – und zwar trotz der Tatsache, dass andere Banken mittlerweile deutlich weniger einstellen.

Daten, die von Burning Glass erhoben werden, sind nicht unfehlbar, und doch deuten sie darauf hin, dass es für die Deutsche Bank schwieriger als gedacht werden könnte, ihren Personalbestand zu reduzieren. Auf der „Annual Financials Conference“ der Bank of America sagte Deutsche Bank-CFO James von Moltke unlängst, dass die Bank mit ihren Kostensenkungsplänen im Rückstand sei, weil nur wenig Leute freiwillig gehen und man deshalb möglicherweise höhere Abfindungen anbieten müsse.

Bei einigen führenden Insidern der Deutschen Bank in Frankfurt sorgte von Moltke mit seinen Aussagen für Stirnrunzeln – sie bezweifeln, dass die Bank es sich leisten könnte, allen rund 13.000 Mitarbeitern, die noch abgebaut werden müssen, Abfindungen zu zahlen. „Für Abfindungen hat die Deutsche Bank nur sehr begrenzt Mittel eingeplant“, so ein Managing Director (MD). „Der Plan war, dass die Leute von sich aus gehen oder in den Ruhestand eintreten.“

Gestützt wird diese These, wenn man sich anschaut, was die Bank in der Vergangenheit für Abfindungen ausgegeben hat: 2019 hat die Deutsche Bank ihrem eigenen Vergütungsbericht zufolge lediglich 213 Mitarbeitern eine Abfindung gezahlt – und das in einem Zeitraum, in dem es deutliche Sparmaßnahmen im Aktiengeschäft gab und konzernweit mehr als 4.000 Stellen wegefallen sind. Die Höhe der Abfindungen lag 2019 bei durchschnittlich 329.000 €. Ein ehemaliger Angestellter bekam allerdings 11 Millionen €, sodass auf die restlichen 212 Mitarbeiter im Durchschnitt 278.000 € entfielen.

Wenn die Deutsche Bank nun gezwungen wäre, 13.000 Angestellten eine Abfindung in Höhe von 278.000 € zu zahlen, würde sich dies auf 3,6 Milliarden € summieren. Selbst eine Abfindung von je 100.000 € würde mit insgesamt 1,3 Mrd. € zu Buche schlagen.

Aus diesem Grund plädieren Insider bei der Deutschen Bank dafür, die Sache auszusitzen. Im vergangenen Jahr verließen etwas mehr als 7.000 Mitarbeiter das Unternehmen – und zwar aus freien Stücken und ohne dass ihnen der Abschied durch eine Abfindung versüßt worden wäre. „Das Thema wird sich von allein erledigen“, erklärt der MD. „Alles, was Sie brauchen, ist, dass Führungskräfte in den Ruhestand gehen und ihre Rente antreten.“

Die Deutsche Bank ist bekannt für ihren aufgeblähten Führungsapparat – für von Moltke könnte dies also die beste Lösung sein. In einer idealen Welt könnte die Bank ihren am wenigsten produktivsten MDs Abfindungspakete anbieten und sie so früher loswerden. In der aktuellen Lage scheint dies allerdings unbezahlbar. Bleibt, dass die Deutsche Bank auf absehbare Zeit wirklich keinerlei Stellen nachbesetzen darf. Die dadurch steigende Arbeitsbelastung für die zurückbleibenden Mitarbeiter könnte allerdings zum Problem werden. In der Zwischenzeit ist zumindest eines klar: Jetzt, wo die Deutsche Bank versucht, Leute vor die Tür zu setzen, sollten MDs und Senior Manager damit rechnen, dass ihre Gehälter gedrückt werden könnten.

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AUTORSarah Butcher Globale Redaktionsleiterin mit Sitz

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