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Wie Millennials im Consulting mit 60-Stunden-Wochen klarkommen

Wie viel wird im Strategy Consulting tatsächlich gearbeitet? Das Thema ist nicht neu – oft schon wurde beklagt, dass man bis Mitternacht arbeiten müsse und alles etwas viel sei. Eine neuerschienene Studie hat nun untersucht, wie viel Zeit Millennials im Consulting bei der Arbeit verbringen und wie es ihnen damit geht.

Die Studie wurde an der Vrije Universiteit Amsterdam durchgeführt und im German Journal of Human Resource Management veröffentlicht. Untersucht wurden 24 Consultants, die zwischen 1980 und 2000 geboren worden sind.

Zwölf Studienteilnehmer waren bei „allgemeinen Managementberatungsunternehmen“ tätig und zwölf arbeiteten bei „hochrangigen Strategieberatungen“ wie Bain, McKinsey and Co und BCG. Wie das untenstehende Schaubild zeigt, wurden ihre Arbeitszeiten nach Alter, Geschlecht und Art des Unternehmens aufgeschlüsselt.

Arbeitszeiten in Management- und Strategieberatungsunternehmen

Den Autoren der Studie zufolge wird mit durchschnittlich 60 Stunden pro Woche in der Strategieberatung am meisten gearbeitet. Im Management Consulting waren es hingegen lediglich 50 Stunden pro Woche.

Ein Millennial-Strategieberater beschrieb seine Arbeitswoche wie folgt: „Meistens arbeite ich montags, dienstags und mittwochs bis 23 Uhr. Donnerstags wird es manchmal auch 22, 23 Uhr – manchmal auch nur 19 Uhr. Den Freitagabend habe ich frei und dann arbeite ich noch ein paar Stunden am Wochenende.“

Gelegentlich ließen sich Consultants – so die Autoren der Studie – auch darauf ein, mal 80 Stunden pro Woche zu arbeiten. Dies sei dann projektbezogen und falle hauptsächlich dann an, wenn Berater es mit Kunden im Bankwesen zu tun hätten. „Einige Kunden arbeiten 80 Stunden pro Woche“, klagte ein Consultant, „und dann gibt es natürlich einen gewissen Druck. Wenn am Sonntagnachmittag eine E-Mail kommt, dann fühle ich mich verpflichtet, bis Montag früh zu antworten.“

Während viele Junior-Banker eine 60-Stunden-Woche als geradezu paradiesisch empfinden dürften, stellten die Wissenschaftler fest, dass Millennial-Consultants erpicht darauf sind, zu erklären, wie sie mit ihren langen Arbeitszeiten klarkommen. „Ich merke, dass ich auf meinem Telefon E-Mails lese, während ich unterwegs bin. Ich antworte allerdings nie“, erklärte ein Befragter. „Man liest die Mail, und wenn man dann später antwortet, muss man sie nochmal lesen – es ist also eine echte Zeitverschwendung. Ich denke, sowas ist wirklich ungesund“. Ein anderer beklagte, dass er sich dabei ertappe, zwischen 20 und 23.30 Uhr „drei Mal meine Mails zu checken“.

Junge Management Consultants, die 50 Stunden pro Woche arbeiten, trösten sich häufig damit, dass die Arbeitsbelastung in der Strategieberatung bei den „großen 3“ (McKinsey, Bain, BCG) noch größer ist. „Die Leute dort arbeiten mehr als wir, aber das scheint ihre Work-Life-Balance nicht zu belasten… Die haben sich bewusst entschieden, ihr Privatleben aufzugeben und sich komplett der Arbeit zu verschreiben… Dort arbeitet man einfach sehr gern“, überlegte einer.

Die Wissenschaftler stellten gleichzeitig auch fest, dass die Arbeitszeiten und die Gesundheit der Workaholics im Strategy Consulting durch den Arbeitgeber proaktiv überwacht wird. Viele müssen jede Woche angeben, wie es ihnen geht und ob die Arbeitsbelastung hinnehmbar ist. „Man muss online eintragen, wie hoch der Druck ist. Die Ergebnisse werden jede Woche diskutiert und wenn den Führungskräften gewisse Regelmäßigkeiten auffallen, gibt es Feedback. Außerdem werden die Ergebnisse turnusmäßig alle sechs Monate und nach Abschluss von Projekten von den Partnern ausgewertet“, erklärte ein Consultant aus einer großen Strategieberatung. Ein anderer berichtete, dass sein Chef ihn nach Hause geschickt habe, wenn er abends zu lang im Büro gewesen sei (was vermutlich vor der Corona-Zeit war).

Auch wenn Strategieberater scheinbar rund 20 Stunden weniger pro Woche arbeiten als Banker, erklärten die Befragten, dass sie aufgrund der Projektarbeit flexibel arbeiten müssten. Nach Projektabschluss gäbe es zum Dank Ski-Trips auf Firmenkosten oder Feiern (auch dies wohl vor der Corona-Zeit). „Wenn es sehr deutlich ist, dass man bei einem bestimmten Projekt extrem viel arbeiten musste, bekommt man gesagt, dass man es erstmal ruhig angehen lassen und einen Tag freinehmen soll“, berichtete einer.

Doch auch hier scheinen es die Kunden aus dem Banking zu sein, die die Idylle der Millennial Consultants durchbrechen, weil sie es nicht kennen, dass man auch mal frei hat. „Der Kunde geht einfach davon aus, dass man auch freitags arbeitet und stellt dann Meetings oder Calls ein. Da muss man dann stark sein und sagen ‚Nein, das geht nicht, da habe ich frei‘“, erklärte ein Befragter. Eine Taktik, die Junior-Banker möglicherweise auch einmal gegenüber ihrem Managing Director ausprobieren könnten – auch wenn sie wohl wenig erfolgversprechend sein dürfte.

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AUTORSarah Butcher Globale Redaktionsleiterin mit Sitz

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