Die Ärzte gaben ihm noch sechs Monate: Goldman-Sachs-Associate über das, was im Leben wirklich zählt
Ein Associate im Private Equity Team bei Goldman Sachs in London hat den Krebs besiegt. In einem YouTube-Video spricht er nun darüber, wie die Diagnose sein Leben verändert hat. „Vor zehn Jahren wurde mir gesagt, dass ich nur noch sechs Monate zu leben hätte“, erzählt Yaajan Govindia. „Im Rückblick denke ich, dass das möglicherweise das beste war, was mir passieren konnte.“
Im Alter von 15 Jahren erhielt Govindia die Diagnose Krebs. Es folgten vier Runden Chemotherapie und eine Not-OP, doch seitdem ist der Krebs besiegt. Sein Studium an der London School of Economics schloss er 2016 mit Spitzennoten ab, startete seine Berufslaufbahn im TMT Team bei Nomura und wechselte 2017 zu Goldman Sachs, wo er jetzt als Associate im Private Equity Bereich arbeitet.
Ein Arbeitsplatz im Investmentbanking wird zurecht mit langen Arbeitszeiten assoziiert, doch dies schien Govindia nicht abgeschreckt zu haben. „Der Krebs hat mir klar gemacht, dass das Leben kurz ist und dass sowohl wir selbst als auch die Menschen, die wir lieben, jederzeit aus dem Leben herausgerissen werden können. Darum sollte man Zeit nicht als selbstverständlich erachten”, sagt er. „Egal wie reich oder berühmt man ist, Zeit ist das einzige, was man nicht wieder bekommen kann. Darum verbringt sie mit den Menschen und den Dingen, die Euch wirklich wichtig sind.“
Über den Materialismus, der bei gut-bezahlten Banken-Karrieren oft eine zentrale Rolle spielt, äußert Govindia sich kritisch. „Es geht darum, Menschen zu lieben und Dinge zu benutzen, aber leider ist es häufig eher so, dass wir Dinge lieben und Menschen benutzen.“
„Durch meine Krebserkrankung habe ich gelernt, mich von materiellen Dingen unabhängig zu machen. Denn Glück entsteht aus Verbindungen und Beziehungen zu anderen“, so Govindia. „Mir ist klar geworden: Je mehr ich mich auf vergängliche Dinge konzentriere, desto mehr wird auch mein Glück vergänglich.“
Eine Krebserkrankung könne eine „Erweckungs- und in gewisser Weise sogar eine Glückserfahrung sein“, schlussfolgert Govindia. „Vieles versteht man nicht, wenn man es gerade durchlebt, sondern erst hinterher – das gilt vor allem für schwere Zeiten.“ Steve Jobs habe einmal gesagt, ‚Herausforderungen ergeben nicht im Vorhinein, sondern immer nur im Rückblick Sinn – wir müssen darauf vertrauen, dass die einzelnen Puzzleteile sich in der Zukunft zusammenfügen.‘
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