Höhe des Bonuspools bei der Deutschen Bank scheint verdächtig
Die Q4-Ergebnisse der Deutschen Bank sind da. Die gute Nachricht: Sowohl die Investmentbank als auch die Bank insgesamt haben 2020 mit Gewinn abgeschlossen – gut für alle, die auf ihre zurückgestellten Bonusauszahlungen aus dem Jahr 2017 warten. Die schlechte Nachricht ist, dass die Vergütungszahlen der Bank kaum Anzeichen dafür liefern, dass der Bonuspool für 2020 steigen wird.
Die Mitarbeiter der Deutschen Bank werden erst im März über ihre Boni informiert, haben jetzt also einen Monat lang Zeit, über den vorgelegten Zahlen zu brüten und zu rätseln, was diese für ihre Vergütung bedeuten könnten. Es sieht wenig versprechend aus: In der Investmentbank ist der Personalbestand um 3 Prozent gewachsen (im Front Office hingegen um 2 Prozent gesunken), die Ausgaben für Vergütung und Benefits sind allerdings um 4 Prozent geschrumpft. Im vierten Quartal, wenn Banken typsicherweise die Mittel für die Vergütung aufstocken, um den Bonuspool zu füllen, sind die entsprechenden Ausgaben bei der Deutschen Bank im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent zurückgegangen. Die Boni waren allerdings auch 2019 schon nicht besonders üppig, da die Bank den Bonuspool damals von 1,9 Mrd. € im Vorjahr auf 1,5 Mrd. € zurückgefahren hatte.
Dieses Mal scheint der Bonuspool bei der Deutschen Bank gut gefüllt zu sein. Das Handelsblatt hatte im Januar berichtet, 2020 würden 2,2 Mrd. € angestrebt. Die Mitarbeiter der Investmentbank hätten dies verdient: Sie zeichnen für 98 Prozent des Gewinns der Kernbank verantwortlich, die Profitabilität der Investmentbank ging dank der Stärke im Fixed Income Trading um über 500 Prozent nach oben. Die Erträge aus dem Fixed Income Trading waren bei der Deutschen Bank im vergangenen Jahr um 28 Prozent angestiegen – ein beeindruckendes Wachstum, wenn auch weniger deutlich als das 70 Prozent-Plus bei der UBS.
FX, Emerging Markets- und Zins-Trader werden bei der Verteilung der Boni ganz vorn stehen. Ein erfahrener Makro-Trader erklärte, dass „die Leute nach Jahren der Enttäuschung fast schon Angst davor haben, sich auf Boni zu freuen“. Viele der besten Mitarbeiter der Deutschen Bank hätten mündliche Zusagen für höhere Boni bekommen. Wenn das stimmt, könnten im März alle, die nicht zu den Top-Performern gehören, enttäuscht sein: Die Deutsche Bank scheint auch nach einem Super-Jahr immer noch mit der Vergütung zu geizen.
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