Brexit-Folgen: Mehr Geld und mehr Personal im Deutschland-Büro von J.P. Morgan
Vor dem Hintergrund des Brexits ist im vergangenen Geschäftsjahr im Deutschlandgeschäft von J.P. Morgan sowohl die durchschnittliche Vergütung als auch die Zahl der Beschäftigten in die Höhe geschossen.
Im neu veröffentlichten Jahresbericht für die J.P. Morgan AG 2020 erklärt das Unternehmen, dass der Personalbestand im Deutschland-Zweig von durchschnittlich 361 im Jahr 2019 auf durchschnittlich 626 in 2020 angestiegen ist. Die Ausgaben für Löhne und Gehälter stiegen im selben Zeitraum von 46 Mio. Euro auf 145 Mio. Euro an – im Ergebnis erhöhte sich die Durchschnittsvergütung für Beschäftigte der J.P. Morgan AG von 129.000 auf 232.000 Euro.
Im Bericht gibt J.P. Morgan an, dass der Anstieg der Mitarbeiterzahl und der Personalausgaben im Zusammenhang mit dem Brexit stehe und dass das vergangene Jahr ganz im Zeichen der „kontrollierten Expansion“ gestanden habe. Doch obwohl die meisten Investmentbanker zum 1. Januar 2021 nach Deutschland gezogen sind, erklärt J.P. Morgan, dass die komplette globale Umstellung auf den Brexit – mit Blick auf den Umzug der Bücher und Beschäftigten – erst für den Dezember 2021 geplant ist.
Nicht alle neuen Beschäftigten der J.P. Morgan AG sitzen in Frankfurt. Der größte Personalzuwachs fand 2020 nicht in Frankfurt statt, obwohl dort die meisten Mitarbeiter sind. Wie die untenstehende Tabelle zeigt, kamen bei J.P. Morgan in Frankfurt letztes Jahr 45 Leute neu hinzu, in Paris waren es 78 und an „weiteren Standorten“ 60. Zu beachten ist, dass es auch Beschäftigte der J.P. Morgan AG gibt, die in London sitzen.
Neben Löhnen und Gehältern erhielten Beschäftigte des deutschen Zweigs von J.P. Morgan auch Anteils-basierte Zahlungen, die sich auf 39 Mio. Euro summieren – im Jahr zuvor waren es 8,5 Mio. Euro.