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Wie man die anstehende Streichung von 100.000 Stellen im Banking überlebt

„Die größte Personalreduzierung in der Geschichte der US-Banken“ steht vor der Tür – so Mike Mayo, ehemaliger Aktien-Analyst bei Wells Fargo. Mayos These lautet, dass Banken nach jahrelangen Investitionen in Technologien und Systeme langsam die Früchte ihrer Arbeit ernten, den Grad der Automatisierung in ihren Prozessen deutlich erhöhen und Tausende „Banker“ gegen ein paar Hundert Software-Entwickler austauschen werden.

Was bedeutet das für dich? In gewissem Maße greift auch hier wieder das altbekannte Mantra „Lernt programmieren!“. Wer einen Front-Office-Bankenjob hat, dürfte allerdings nichts zu befürchten haben. Mayo vermutet, dass es schwierig war, Back-Office-Systeme zu updaten, weil Banken hier verständlicherweise konservativ vorgehen – wenn es aufgrund von Wartungsarbeiten zu Ausfällen kommt, verärgert man damit viele. „Schwierig“ bedeutet allerdings nicht „unmöglich“ und sobald alles in die Cloud verlagert ist, könnten Quantensprünge möglich sein. In anderen Worten: Die technologische Revolution läuft genauso ab, wie Leute – in der Beschreibung von Ernest Hemingway – bankrott gehen, „erst schleichend und dann auf einen Schlag“.

Die meisten Stellen werden also im Back-Office und in niedriger bezahlten Jobs wegfallen – das könnte, so Mayos Vermutung, bedeuten, dass die Kosteneffizienz nur langsam besser wird: Banken trennen sich von Sachbearbeitern und Leuten in Call Centern, die kaum mehr als Mindestlohn verdienen, stehen beim Anwerben von Tech-Spezialisten allerdings in Konkurrenz zum Silicon Valley. Das bedeutet aber keineswegs, dass alle, die an anderer Stelle im Banking arbeiten, sich keine Sorgen machen müssten.

Die Botschaft, die man von dem Wells-Fargo-Analysten mitnehmen kann, lautet: Möglichst nah an den Erträgen und der PNL zu bleiben. Für ehrgeizige Mid-Career-Banker könnte das der denkbar schlechteste Zeitpunkt sein, um den Weg „in Richtung Führungskraft“ einzuschlagen. Dies ist etwas, das Front- und Middle-Office-Leute recht häufig erleben, wenn sie die 40 überschritten haben und darüber nachdenken, wie sie es vom Executive Director zum Managing Director bringen können. Wenn man die eigene Laufbahn in enger Kooperation mit System-Entwicklern aufgebaut hat (was heutzutage immer mehr Leute tun), oder wenn man in einer Rolle ist, in der man viel Kontakt mit Bereichen wie Settlement und Operations hat, kann es sehr verlockend sein, sich bei der Konkurrenz nach Beförderungsmöglichkeiten umzuschauen und zu erwägen, ein paar Jahre auf der COO-Seite zu verbringen, um die eigene Karriere voranzutreiben.

Dies ist allerdings immer mit einem Risiko verbunden. Sobald man die eigene, klar nachvollziehbare Gewinnlinie verlässt, ist man nicht mehr Profit Centre, sondern Cost Centre – und muss sich auf ein komplett neues Mindset einlassen. Neben der Gefahr, dass man merkt, dass man in der Personalführung vielleicht doch nicht so gut ist, wie man dachte, setzt man auch sein gesamtes eigenes Humankapital ein und schließt eine Wette ab, auf eine bestimmte Funktion in einem Unternehmen. Diese Entscheidung sollte man nicht leichtfertig treffen.

Man schließt aber auch eine Wette auf den technologischen Fortschritt ab. Klar ist, dass man Technologie nicht vermeiden kann, indem man einfach im Front-Office bleibt – hier braucht man nur einmal einen Aktien-Trader zu fragen. Aber die nächste Stufe in der Automatisierung der Banken wird sehr wahrscheinlich einige der Bereiche im Banking betreffen, die über Jahre hin als unantastbar galten. Man sollte auf keinen Fall auf einer Stelle landen, auf der man dafür verantwortlich ist, ein neues System zu installieren und anschließend sein gesamtes Personal feuern muss – und am Ende sich selbst.

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AUTORSarah Butcher Globale Redaktionsleiterin mit Sitz

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