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Erschöpfte Bankerin hängt Job mit 450.000 Dollar Jahresgehalt an den Nagel: „Raus aus dem Hamsterrad“

Wenn es ums Jammern über die eigene missliche Lage geht, sind Banker schlimmer als Matrosen, die in einschlägigen Liedern besungen werden – und doch schaffen sie es nicht, ihren Lebensstil aufzugeben. Wenn man einen Stressball auf den Trading Floor werfen würde, dann würde der Ball sehr wahrscheinlich gleich an zwei oder drei Leuten abprallen, die sich selbst und ihren Freunden zu irgendeinem Zeitpunkt weißmachen wollten, dass sie nur noch den einen Bonus mitnehmen wollen, um dann genug Geld zu haben, um das zu tun, worauf sie wirklich Lust haben. Doch nur wenige tun es tatsächlich.

Darum: Glückwunsch an Amy Wu Stratton, ehemals im Senior Markets Origination Team bei Citi.  Nachdem sie bei der 2020er-Bonusrunde üppig bedacht worden war, reichte sie im Juni 2021 ihre Kündigung ein und gründete eine Website (die aktuell im Entstehen ist) für asiatische Frauen, denen die Themen Karriere und sozialer Impact am Herzen liegen. Nach 16 Jahren bei Citi war ihr klar geworden, dass sie ständig übermüdet und nicht mehr glücklich war.

Für Banken ist das im gegenwärtigen Marktklima ein noch unterschätztes Problem. Ihre wichtigste Waffe im „War for Talent“ beschränkt sich auf die Vergütung. Aber wenn Beschäftigte nicht mehr glücklich sind, könnte ein dicker Bonus eher bedeuten, dass Banken ihren Leuten damit das finanzielle Polster geben, um eigene Wege zu gehen.

Weniger kostspielig und effektiver ist es, Erschöpfungsgefühlen und Desillusionierung vorzubeugen. Auch wenn Leute Projekte haben, für die sie brennen, werden sie nur wechseln, wenn es einen bestimmten Auslöser gibt –wenn sich das Gefühl einstellt, nicht noch ein weiteres Jahr durchhalten zu können.

Das subjektive Leidensgefühl ist überraschenderweise unabhängig von der körperlichen oder mentalen Arbeitsbelastung. Viele Banker schauen auf ihre anstrengendsten Berufsjahre mit liebevollem Blick zurück, durchgearbeitete Nächte können eine beglückende Erfahrung sein, wenn man denkt, das sie etwas bringen. Im Banking brennt man nicht wegen dem Arbeitsumfang aus, sondern es geht darum, wie die Arbeit emotional empfunden wird.

Das Beispiel von Amy Wu Stratton könnte einige Hinweise darauf geben, was ihre Desillusionierung hervorgerufen hat. Sie war „drauf und dran, eine Beförderung zu bekommen, mit der sich ihre Vergütung verdoppelt hätte“, aber sie hatte das Gefühl, dass „der Job, den sie liebte, eine wenig erfüllende Jagd nach Geld geworden war“.

Blickt man auf ihren Berufsweg – sie war 2007 zum Director befördert worden – liegt nahe, dass bei ihr eine Beförderung zum MD geprüft wurde. Das beinhaltet normalerweise einen harten Prozess, in dem man den Anspruch auf die Beförderung begründen muss, die eigenen Errungenschaften auflisten und interne Befürworter finden muss, und all das im Wettstreit mit anderen Aspiranten. Viele schaffen es nicht und müssen es immer wieder von Neuem probieren. Es ist durchaus vergleichbar mit dem Bewerben um einen Studienplatz und damit eine der stressreichsten Erfahrungen im hochrangigen Banking.

Wenn das vorgefallen ist, dann hatte Citi wohl keine Chance, Stratton zum Bleiben zu bewegen. Banken gehen hier unterschiedlich vor, aber bei Beförderungen geht es immer um die Jagd nach mehr Geld und so wird sich das Ganze immer in erster Linie nach „Jagd“ anfühlen. Es ist nicht alles so und Arbeitgeber sollten anerkennen, dass ein Blumenstrauß oft günstiger ist als eine Scheidung – und jemandem das Gefühl zu geben, respektiert zu werden ist normalerweise deutlich günstiger als eine Stelle neu besetzen zu müssen.

Contact: sbutcher@efinancialcareers.com in the first instance. Whatsapp/Signal/Telegram also available (Telegram: @SarahButcher)

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AUTORSarah Butcher Globale Redaktionsleiterin mit Sitz

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