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Credit-Suisse-Banker können sich eine Kündigung nicht leisten

Je nachdem, wo auf der Welt man bei Credit Suisse arbeitet, hat man seinen 2021er-Bonus bereits bekommen oder auch nicht. Die Londoner Credit-Suisse-Banker scheinen ihre Boni auf dem Konto zu haben, die Schweizer Kollegen warten indes noch auf die Auszahlung. Wie wir letzte Woche berichteten, haben einige Credit-Suisse-Trader die Bank verlassen, nachdem sie ihre Boni erhalten haben. Andere haben ein bisschen das Gefühl, in der Falle zu sitzen.

Grund ist das neue Credit Suisse Clawback System für Directors und Managing Directors, die über 250.000 US-Dollar verdienen. Wenn sie innerhalb von zwölf Monaten nach Erhalt des Bonus kündigen, wird der gesamte Bonus von der Bank einbehalten. Wer innerhalb von 25 Monaten geht, muss 50 Prozent zurückzahlen, wer innerhalb von 36 Monaten geht, 25 Prozent.

Die Rückforderungen selbst sind nicht unbedingt das Problem. Problematisch ist vielmehr, dass die Cash-Boni zuzüglich einer Einkommenssteuer-Vorauszahlung zurückgezahlt werden müssen – fällig ist die Steuer-Vorauszahlung bei der nationalen Steuerbehörde zum Zeitpunkt des Austritts aus dem Unternehmen.

„Es nervt kolossal“, so ein Trader der Credit Suisse. „Wenn ich das Unternehmen verlasse, muss ich eine hohe Summe aufbringen, und zwar aus der eigenen Tasche.“

In Großbritannien werden Einkommen über 150.000 Pfund mit 45 Prozent besteuert. Letztes Jahr erhielten die leitenden Banker und Trader der Credit Suisse zusätzlich zu ihren Gehältern von durchschnittlich 496.000 Franken (484.000 Euro) einen Bonus in Höhe von durchschnittlich 369.000 Franken (360.000 Euro). Das bedeutet, dass Senior Trader und Banker, die in diesem Frühjahr die Credit Suisse in London verlassen, jeweils 86.000 Franken (84.000 Euro) berappen müssen, um die Einkommenssteuer auf ihre Boni an die Credit Suisse zurückzuzahlen, bevor sie sich vom Acker machen können.

Die „Austrittsgebühren“ sind überall auf der Welt unterschiedlich und hängen vom Einkommenssteuer-Höchstsatz ab: In der Schweiz liegen die Steuersätze je nach Kanton bei zwischen 25 und 35 Prozent, in New York müssen rund 77.000 Dollar zurückgezahlt werden.

Die Credit Suisse will sich zu dieser Regelung nicht äußern – die Regel gilt lediglich für Mitarbeitende auf dem Director-Level und darüber, jüngere Beschäftigte können weiterhin einfach so kündigen. Ein ähnliches Verfahren gibt es bei Jefferies.

Ein Banker bei der Credit Suisse in Zürich sagte, das Problem sei dort sogar noch schlimmer, denn: Die Bank überweise den Boni auch an Leute, die bereits ihre Kündigung eingereicht hätten und würden dann die Steuer rückfordern. „Sofern man an dem Tag, an dem die Boni verkündet wurden, angestellt war, bekommt man den Bonus aufs Konto überwiesen und muss ihn dann beim Verlassen des Unternehmens zurückbezahlen, zuzüglich Steuern“, so berichtet der Zitierte. In seinem Team seien mehrere von dieser Regel eiskalt überrascht worden – sie hätten Boni plus Steuern zurückzahlen müssen, obwohl sie jetzt im „Gardening Leave“ seien. Die Schweizer Behörden erstatten die Steuervorauszahlung zwar wieder zurück – doch das kann dauern. „Ich werde meine Vorauszahlung erst zwischen März und Juli 2023 zurückbekommen“, klagt ein Schweizer Trader, der von der neuen Regel betroffen ist. „Ich habe jetzt einen Batzen Geld, der beim Finanzamt eingefroren ist.“

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AUTORSarah Butcher Globale Redaktionsleiterin mit Sitz

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