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Der große Bonus-Regen bei Goldman Sachs

Vergleicht man die Vergütung im Banking, so gehörte Goldman Sachs in London vor zwei Jahren eher zu denen, die ziemlich mau bezahlten. 2020 erhielten Associates bei Goldman Sachs nach Angaben des Personalvermittlers Dartmouth durchschnittliche Boni in Höhe von 81.700 Pfund (104.000 Dollar), der Branchendurchschnitt lag hingegen bei 83.400 Pfund. Auch VPs bei Goldman Sachs hatten Grund zur Klage: Sie bekamen 2020 im Durchschnitt einen Bonus von 167.000 Pfund, verglichen mit einem Branchendurchschnitt von 176.000 Pfund. 

Es ist wenig überraschend, dass nach der 2020er-Bonusrunde bei Goldman Sachs Unmut laut wurde. Goldman Sachs hatte seine Belegschaft um 500 Leute verkleinert bevor die Boni ausgezahlt wurden, damit auf diese Weise für die verbleidenden Köpfe mehr Geld im Bonuspool blieb – auf der Ebene der Junior-Banker schien das aber kaum einen Unterschied zu machen. Während Goldman Sachs knauserte, waren die Associate-Boni laut Dartmouth 2020 bei der Bank of America am größten. Die höchsten VP-Boni flossen 2020 bei Citi.

Letztes Jahr war dann bei den Boni alles anders. Goldman Sachs drehte voll auf – vorangegangen waren Anschuldigungen, dass Junior-Banker 100-Stunden pro Woche schuften mussten und ihre mentale und körperliche Gesundheit dadurch Schaden nahm. Hatte man bis dato eher schlecht bezahlt, zahlte das Unternehmen nun plötzlich mit Abstand besser als alle anderen.

Wie generös die 2021er-Boni bei Goldman Sachs waren, wird dadurch unterstrichen, dass die Associate-Boni laut Dartmouth jetzt höher sind als letztes Jahr die Boni für die VPs. Goldman Sachs übertrifft nicht nur den Durchschnitt dessen, was andere Banken zahlen, sondern badet seine Leute regelrecht mit Geld. 2021 bekamen Associates bei Goldman Sachs im Durchschnitt Boni in Höhe von 180.000 Pfund – der branchenweite Durchschnitt lag bei 82.000 Pfund. VPs bei Goldman Sachs erhielten 350.000 Pfund, während der Branchendurchschnitt bei 230.000 Pfund lag. Bei vergleichsweise schlecht zahlenden Banken wie Morgan Stanley betrugen die Boni für letztes Jahr nach Angaben von Dartmouth gerade einmal die Hälfte davon.

Es stellt sich die Frage, wie es bei Goldman Sachs weitergeht. Wird das Unternehmen, nachdem die etablierte Bonus-Routine ad acta gelegt wurde, 2022 weiterhin so exorbitant gut bezahlen? Erste Anzeichen deuten darauf hin, dass dem nicht so ist: In den ersten drei Monaten des Jahres hat Goldman Sachs die Vergütungsausgaben bankenweit pro Kopf um 40 Prozent gesenkt. Die Blase schrumpft.

Goldman Sachs könnte argumentieren, dass eine so abnormal hohe Vergütung für Junior-Banker mittlerweile nicht mehr gerechtfertigt ist. Infolge der Beschwerden über Burnouts scheint das Unternehmen die Arbeitsüberlastung und Überstunden seiner Jungbanker ernsthaft gedrosselt zu haben. Aus der neuen „working conditions survey“ von Wall Street Oasis geht hervor, dass nur 4 Prozent der Leute bei Goldman Sachs 2022 100 Stunden pro Woche gearbeitet haben – 2021 waren es 23 Prozent.

Wenn Goldman Sachs den Bonus-Regen des letzten Jahres nicht wiederholt, werden andere Banken erleichtert sein. Boutiquen wie Centerview haben seit Langem schon den Ruf, extrem gut zu bezahlen, aber die meisten Banken vergleichen sich in Sachen Vergütung nicht mit Boutiquen. Wenn Goldman Sachs darauf besteht, doppelt so viel zu bezahlen wie der Branchendurchschnitt, werden andere Banken irgendwann nachziehen und ihre Gehälter ebenfalls hochschrauben müssen.

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AUTORSarah Butcher Globale Redaktionsleiterin mit Sitz

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