Credit Suisse: In der Technologie wird gespart, für Risk & Compliance werden Leute gesucht
Nachdem Anfang des Monats eine Gewinnwarnung gegeben wurde, hatte die Credit Suisse bereits Stellenstreichungen angekündigt. Heute findet ein Investorentag statt, auf dem die Pläne vorgestellt werden.
Das „C-Wort“ wird nicht explizit erwähnt, aber wer in der IT arbeitet und in der Schweiz, in London oder in New York für „Prozess-Aufgaben“ zuständig ist, sollte auf der Hut sein. Das gilt auch für externe Dienstleister oder für Senior Technology Manager in heruntergekommenen Rechenzentren sowie für Change Manager, denen es nicht gelungen ist, wirklich etwas zu verändern.
Im Laufe des Tages wird Joanne Hannaford, Chief Technology Officer der Credit Suisse, die letztes Jahr von Goldman Sachs gewechselt war, ihre Pläne erläutern, das Technologiebudget der Credit Suisse um 600 Millionen Franken zu kürzen, davon 200 Millionen Franken in diesem und 400 Millionen Franken im nächsten Jahr.
Erreicht werden soll dies mithilfe der unten aufgeführten Methoden aus Hannafords Präsentation. Liest man zwischen den Zeilen, klingt es, als würde die Credit Suisse bei Einstellungen im Tech-Bereich strenger werden, als hätte Hannaford Doppelungen identifiziert, als gäbe es zu viele „Change“-Teams, zu viele untätige Entwickler, zu viel Verharren auf Status anstelle von Leistung, und zu viel wertvolle Arbeit, die von externen Dienstleistern erbracht wird.
Hannafords Präsentation enthält auch die untenstehenden Grafiken, die darauf hindeuten, dass die Credit Suisse zwar viele Leute im Technologiebereich hat, aber nicht unbedingt die richtigen. Es gibt viel zu viele Nicht-Entwickler und es wird viel Zeit mit „Prozess-Aufgaben“ verbracht. Hannaford möchte diese Mischung ändern. Sie möchte auch zu einem stärker zentralisierten IT-Modell übergehen, was mehr Personal an kostengünstigen Standorten bedeuten könnte. Sie will die Credit Suisse in die Cloud verlagern. Und sie will wichtige Tätigkeiten auf eigene Mitarbeitende anstelle von externen Dienstleistern umschichten.
Mehr Leute für Risk and Compliance
Während es Hannaford vor allem darum geht, die Kosten zu senken, wird in der heutigen Präsentation auch hervorgehoben, inwiefern David Wildermuth, Chief Risk Officer, und Rafael Lopez Lorenzo, Chief Compliance Officer, diese Kosten nach oben treiben.
Lorenzos Präsentation zeigt, dass die Credit Suisse seit 2019 500 neue Compliance-Mitarbeitende eingestellt und die Ausgaben in diesem Bereich um 130 Millionen Franken erhöht hat. Allein in diesem Jahr wurden in einem „War for Talents“ 22 neue Directors und Managing Directors für die Compliance-Funktion der Bank eingestellt. Es ist eine völlig neue „Compliance-Organisation“ aufgebaut worden. Das Risikomanagement und die Kontrollen wurden verstärkt. Ein neuer Head of Risk Technology wurde geholt, es wurde eine spezielle „Counterparty Credit Risk Function“ eingerichtet, und 450 Angestellte wurden in die erste Verteidigungslinie der Compliance versetzt. Die Liste ist lang.
Offensichtlich scheinen sich all diese Bemühungen auszuzahlen. Nach dem Archegos-Verlust von 5,5 Milliarden Dollar im letzten Jahr hat die Credit Suisse große Verluste im Zusammenhang mit Russland vermieden.
Wenn die Kosten gesenkt werden, wie sieht es dann mit den Einnahmen aus? Die Credit Suisse hat im Wealth Management große Ambitionen, wo sie ihr Engagement in den privaten Märkten und bei sehr vermögenden Privatkunden ausbauen und die „Recurring Revenues“ steigern will. Für APAC wird ein Marktwachstum von 10 Prozent erwartet, für Europa 5 Prozent. Aber auch hier gibt es Möglichkeiten zur Rationalisierung, Business-Units werden konsolidiert und Prozesse gestrafft.
Was in den heutigen Präsentationen fehlt, ist eine detaillierte Beschreibung dessen, was die Credit Suisse mit ihrer Investmentbank vorhat. Vor allem Fixed Income Trader werden hoffen müssen, dass „keine Nachrichten gute Nachrichten“ sind.
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