„Ich bin Portfoliomanager bei einem Top-Hedgefonds und habe einen 8-Stunden-Tag“
Ich bin Portfoliomanager bei einem großen Hedgefonds in Europa. Ich arbeite intensiv, aber nicht lange. An einem normalen Tag arbeite ich rund acht Stunden, nehme mir aber auch Zeit zum Spazierengehen und Musikhören.
Bei einem Fonds zu arbeiten ist anders als bei einer Bank. Ich habe mehr Autonomie. Es gibt Tage, an denen ich früh Feierabend mache oder im Home Office arbeite. Ich kann selbst bestimmen, wann ich ins Risiko gehe und wann nicht – und das gibt mir sehr viel mehr Freiheit.
Meine Arbeitszeiten sind teilweise abhängig davon, an welchen Märkten ich trade. Ich handele an verschiedenen regionalen Märkten (Europa/Asien/USA). Tage, an denen ich mit Asien trade, sehen anders aus als normalerweise: Ich stehe um 4 Uhr auf, handele ein paar Stunden lang von zu Hause aus und gehe dann erst ins Büro. Nachmittags habe ich dann ein paar Stunden frei und abends geht es weiter mit dem Trading an den US-Märkten.
Wenn sich Chancen in Asien bieten, stehe ich um 7 Uhr auf. Noch im Bett gehe ich die wichtigsten Mails durch, lese relevante Nachrichten auf Bloomberg, stehe dann auf, gehe duschen und mache mich auf den Weg ins Büro. Mein Arbeitsweg dauert etwa 20 Minuten und ich nutze die Zeit, um Podcasts oder Musik zu hören. Früher mochte ich Heavy Metal, heute höre ich hauptsächlich Old-School-Rock.
Ich handele in mehreren, unterschiedlichen Stilen. Mal ist es short-term-trading, mal medium-term. Ich kann selbst entscheiden, welchen Ansatz ich wähle – meistens ist es medium-term.
Wenn ich im Büro ankomme, schaue ich mir als Erstes an, wie sich die PNL meines Portfolios die Nacht über entwickelt hat. Dann spreche ich normalerweise mit dem Senior Portfolio Manager über meine Positionen. Es kommt vor, dass er mir sagt, dass ich Änderungen vornehmen soll.
Danach verbringe ich einen Großteil meiner Zeit damit, die Märkte mitzuverfolgen und Banken-Analysen zu lesen, in denen es um neue Investment-Ideen geht. Immer wieder schaue ich über die Scanner, die wir zur Identifizierung von Geschäften verwenden. Im Laufe des Tages überprüfe ich meine Risiko-Levels und bespreche mit dem Senior-PM, ob Änderungen erforderlich sind oder nicht.
Außerdem führe ich viele Gespräche mit Leuten aus der gesamten Branche. Dazu gehören Sales-Leute und Trader bei Banken, aber auch Strats und Volkswirte. Als Portfoliomanager muss man an den Schnittstellen der Branche sein und dafür sorgen, dass man so viel wie möglich über die Märkte weiß. Das geht am besten, wenn man gut vernetzt ist.
Am späten Nachmittag haben wir oft Strategie-Meetings und planen den nächsten Tag.
An guten Tagen bin ich zwischen 16 und 17 Uhr fertig, gehe etwas trinken oder treffe mich mit Freunden. Wenn ich an den US-Märkten handle, bleibe ich länger. Manchmal lese ich abends oder am Wochenende noch etwas. Meistens habe ich allerdings nach der Arbeit Zeit für mich, kann relaxen oder mich mit Freunden treffen.
Jaren Wuckert ist ein Pseudonym
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