Deutsche-Bank-Boni: Ein Deep-Dive
Der Geschäftsbericht der Deutschen Bank ist da – und damit verbunden auch die Zahlen zur Vergütung.
Auch wenn das Jahr für die Investmentbanken-Landschaft ein deutlich schwächeres war als 2021 ist der Bonuspool der Deutschen Bank (also die variablen Gehaltsanteile) nur um 8 Prozent geschrumpft – nicht schlecht, verglichen mit dem Einbruch um 50 Prozent bei der Credit Suisse. Die Zahl der Material Risk Takers (also der Führungskräfte) ist ebenfalls um fast ein Viertel gestiegen, von 485 auf 594.
Hier unser Deep-Dive.
Die Boni der Deutschen Bank waren nicht so gut wie ihre finanziellen Ergebnisse
Es klafft eine Lücke zwischen dem tollen Ergebnis der Deutschen Bank – 5,6 Mrd. Euro, Anstieg von 65 Prozent vor Steuern gegenüber dem Vorjahr – und ihrem stagnierenden Bonuspool. Die Bank verwies hier auf „die derzeit unsicheren wirtschaftlichen Aussichten“, eine „umsichtige Kapitalplanung und langfristige Kapitalstabilität“ sowie ihre „ehrgeizigen Kostenziele“.
Obwohl es zuvor Spekulationen darüber gegeben hatte, wie viel an die sehr erfolgreichen Fixed-Income-Trader der Deutschen Bank fließen würde, war die Lage im übrigen Teil der Investmentbank eher gemischt. Das M&A-Team der Deutschen Bank konnte seine Erträge zwar konstant halten, allerdings schnitten die Kapitalmarkt-Abteilungen schwächer ab als der Wettbewerb, zumindest was die Erträge anbelangt – ECM brach um 81 Prozent, DCM um 74 Prozent im Vergleich zu 2021 ein.
Das Labyrinth rund um aufgeschobene Boni bei der Deutschen Bank
Leitende Angestellte (Directors und MDs) sind in einigen Abteilungen, auch im Investmentbanking, dazu verpflichtet, Boni, die höher sind als 500.000 Euro (532.000 Dollar) zu 100 Prozent aufzuschieben. Blöd für alle, die lieber Cash-Boni haben würden, wie sie bei der Credit Suisse gezahlt werden.
Übersicht: Boni im Investmentbanking bei der Deutschen Bank
Das allgemeine Gehaltsplus bei der Deutschen Bank ist nicht überraschend und spiegelt das wieder, was bei den meisten Banken, einschließlich der Credit Suisse, passiert. Auch der Anstieg des Personals in der Investmentbank ist keine Überraschung – im Zuge des 2019 begonnenen Sparkurses hatte sich die Deutsche Bank soweit gesundgeschrumpft, dass sie jetzt Personal einstellen kann, während andere Banken Stellen streichen.
Das Investmentbanking der Deutschen Bank – die Spitzenverdiener
Die Material Risk Takers (MRTs) der Deutschen Bank kamen auf eine Durchschnittsvergütung von 1,6 Mio. Euro, was etwas weniger ist als im Vorjahr (1,8 Mio. Euro), was aber nicht überrascht. Was allerdings durchaus überrascht, ist der Rückgang der durchschnittlichen Festvergütung (Gehälter) für MRTs um 17 Prozent, insbesondere weil Fixgehälter bei Barclays und Standard Chartered gestiegen sind.
MRTs sind wichtige Bankangestellte, die einen „wesentlichen Einfluss auf das Risikoprofil“ eines Unternehmens haben, was bedeutet, dass sie entweder eine bestimmte Abteilung verantworten oder sehr gut verdienen (oder beides). Dieser Begriff ist bei europäischen Banken wie Barclays und HSBC weit verbreitet und bezeichnet in der Regel Top-Trader, Banker und hochrangige Mitarbeitende im operativen Bereich.
Bei der Deutschen Bank haben mehr Leute Gehälter über 1 Million Euro bekommen als 2021. Allerdings gab es nicht nur gute Nachrichten. Die meisten derer, die mehr als 1 Mio. Euro verdienen, befinden sich am unteren Ende der Gehaltsskala. Vergütungen von über 1,5 Mio. Euro gab es bei der Deutschen Bank 2022 weniger als in den vier Jahren zuvor. Pech für die Top-Kredithändler.
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