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GASTKOMMENTAR: Wieso Networking ein Beispiel für die 80/20-Regel ist

Vilfredo Pareto

Das Paretoprinzip, das auch als 80/20-Regel bezeichnet wird, dürfte kaum mit dem Networking im Hinterkopf entwickelt worden sein. Denn der italienische Mathematiker Vilfredo Pareto, auf den das Prinzip zurückgeht, ist bereits 1923 verstorben. Trotzdem stellt das Networking ein perfektes Beispiel für das Paretoprinzip dar.

Ich versuche mich kurz zu fassen: Auch wenn Sie 1000 Kontakte in Ihrem Xing- oder Linkedin-Account haben, wird sich nur eine kleine Minderheit davon (vielleicht 200?) für Sie einsetzen. Sie werden bereit sein, wenn Sie tatsächlich einen wichtigen Gefallen von ihnen einfordern. Derartige Gefallen entscheiden oft darüber, ob die Karriere eines Bankers erfolgreich verläuft oder nicht.

Die besten 20 Prozent der Kontakte stellen einen Vorsprung gegenüber Ihren Wettbewerbern dar. Denn Sie ermöglichen Ihnen den privilegierten Zugang zu Informationen, den Sie ansonsten womöglich nicht hätten. Dies mag unmoralisch und unfair sein, doch im Krieg (um den Arbeitsplatz) und in der Liebe ist bekanntlich alles erlaubt.

Sicherlich wird für solche Gefallen gelegentlich auch eine Gegenleistung fällig. Denn niemand – nicht einmal eine guter Freund – wird für Sie die Regeln biegen, ohne von Ihnen dafür irgendein Entgegenkommen zu erwarten. Doch die Aussicht auf einen künftigen Gefallen reicht oft nicht aus. Vielmehr müssen die Kontakte Ihnen auch vertrauen können und sich sicher sein, dass Ihre Freundschaft auch das eingegangene Risiko aufwiegt.

Daher würden die meisten Leute, die sie im schwachen Sinne des Wortes als „Kontakte“ bezeichnen, niemals einen Finger für Sie krümmen. Die Leute helfen Ihnen nur, sobald Sie glauben, dass es sich um eine gute Investition handelt.

Vernachlässigen Sie nicht die Pflege Ihres Netzwerks

Die Gefahr bei den modernen Formen des Online-Networkings besteht in dem falschen Eindruck, dass Sie auf diese Weise tatsächlich Ihr Netzwerk pflegen – auch wenn Sie es tatsächlich unterlassen. Denn richtiges Networking erfordert einige Zeit.

Das habe ich selbst in meinem unmittelbaren Umfeld miterlebt. So hat ein enger Freund in einer mittleren Position bei einem Private Equity-Fonds immer eifrig neue Linkedin-Kontakte angelegt. Er war auch immer recht fleißig und hat viel Zeit auf Geschäftsreisen verbracht. Er ist sogar so beschäftigt, dass er bei einem gemeinsamen Freund, den wir aus dem Analysten-Programm einer Großbank kannten, sowohl den Junggesellenabschied als auch die Heirat verpasste. Unser frischverheirateter Freund war darüber derart verärgert, dass er schwor, dem umtriebigen Networker niemals wieder helfen zu wollen. Zwischenzeitlich platzte übrigens das Geschäft, an dem der Abwesende gearbeitet hatte.

So verlockend es auch sein mag, sich abzuarbeiten und Ihre Freundschaften auf sich beruhen zu lassen. Gelegentlich müssen Sie für Ihre Freunde da sein. Dies kann sich später auch als die richtige Entscheidung für Ihre eigene Karriere erweisen.

Der Autor hat in verschiedenen Positionen bei Investmentbanken gearbeitet.

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