Die Investmentbanken mit den längsten und kürzesten Arbeitszeiten
So ziemlich jeder Investmentbanker klagt über seine unendlichen Arbeitszeiten – das ist wahrlich nichts Neues. Doch nach einer neuen Erhebung der US-Website Wall Street Oasis gibt es mehr als feine Unterschiede. Zwar musste bei Goldman Sachs in Frankfurt vor einigen Jahren schon einmal ein junger Mitarbeiter um 2.30 Uhr nachts mit dem Krankenwagen abgeholt werden, dennoch rangiert die US-Investmentbank mit einer Wochenarbeitszeit von durchschnittlich 74,5 Stunden keineswegs an der Spitze des unrühmlichen Rankings. Diese wird vielmehr von den Boutiquen Moelis mit 83,6 und Evercore mit 80,6 Stunden belegt. Länger müssen nur noch die Mitarbeiter der russischen Bank VTB arbeiten.
Dagegen scheinen viele europäische Institute wahre Arbeitszeitparadiese zu sein. Zwar hat sich die durchschnittliche Wochenarbeitszeit bei Berenberg 2018 im Vergleich zum Vorjahr von 62,5 auf 66,7 Stunden erhöht, dennoch landen die Hamburger damit immer noch im Tabellenkeller – was anders als im Fußball so manchen Investmentbanker erfreuen dürfte. Mit 65 Stunden arbeiten die Kollegen von der Commerzbank sogar noch etwas kürzer.
Wer noch weniger arbeiten möchte, sollte sich bei der Credit Agricole (54,3 Stunden) oder der Royal Bank of Scotland (60,7 Stunden) bewerben. Dagegen liegt die Deutsche Bank mit 74,4 Stunden auf einem Level mit den Goldmännern.
Die Erhebung darf jedoch nicht überbewertet werden. So ist unklar, ob die Umfrage repräsentativ ist und ob sie nicht eher die Verhältnisse in den Vereinigten Staaten, in denen Wall Street Oasis zuhause ist, als in Europa beschreibt.