Dekabank will 400 Stellen abbauen
Die Zahl der Mitarbeiterkapazitäten erhöhte sich bei der Dekabank 2018 noch einmal um etwa 100 auf 4179 Stellen. Seit 2012 hat das Unternehmen damit weit über 600 Stellen geschaffen. Damit zählt die Dekabank in Deutschland zu den wenigen Instituten, die tatsächlich noch Stellen aufbauen. Doch mit dem Stellensegen ist es vorerst vorbei. Dekabankchef Michael Rüdiger kündigte an, bis 2021 rund 400 Stellen abbauen zu wollen. Noch sei unklar, welche Bereiche genau betroffen sein werden. Die Bank versuche den Stellenabbau durch die natürliche Fluktuation und Vorruhestandsregelungen zu bewältigen.
Die Geschäftsentwicklung hatte sich im vergangenen Jahr eingetrübt. Zwar generierte das sparkasseneigene Institut mit 451,8 Mio. Euro noch einmal ein wirtschaftliches Ergebnis, das leicht über dem Vorjahr lag, aber die Vertriebsleistung brach dramatisch vom Rekordwert 25,7 Mrd. im Jahr 2017 auf nur noch 11,8 Mrd. 2018 ein. Dabei fällt der Einbruch im Privatkundengeschäft von 12,3 auf 11,3 Mrd. Euro moderat aus. Im Geschäft mit institutionellen Investoren stürzte der Vertrieb jedoch von 13,4 auf 0,5 Mrd. Euro ab.
„Neben der marktbedingten Zurückhaltung der institutionellen Anleger lag der Rückgang auch an der planmäßigen Beendigung eines Einzelmandats im Zuge der Integration der LBB-Invest in mittlerer einstelliger Milliardenhöhe im September 2018“, heißt es von der Bank
Da sich der Einbruch der Vertriebsleistung früher oder später auf die Höhe der Assets under Management auswirkt, dürfte damit die Ertragskraft der Bank schwinden. Denn die Dekabank erzielt 80 Prozent ihrer Erträge mit Provisionen. Vorerst rechnet die Bank für 2019 mit einem ähnlichen wirtschaftlichen Ergebnis wie im Jahr 2018.
Währen die Zahl der Mitarbeiterkapazitäten um 2,5 Prozent zulegte, stieg die durchschnittliche Bruttovergütung nur um moderate 0,6 Prozent auf gut 104.000 Euro an. Mit einer Aufwands-Ertrags-Quote von 69,9 Prozent verschlechterte sich die Dekabank um etwa 1 Prozentpunkt. Branchenweit gilt eine Quote von 70 Prozent aber immer noch als akzeptabel.
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