„Ich bin eine berufstätige Mutter. Jetzt habe ich meine Stelle in der Finanzbranche gekündigt – nach 15 Jahren“
Ich habe gekündigt. Zwei Jahrzehnte lang habe ich im Bereich Risk bei einigen der namhaftesten Unternehmen der Finanzbranche gearbeitet – und jetzt habe ich gekündigt, ohne etwas Neues zu haben.
Ich weiß noch nicht, was ich als nächstes tun werde, aber ich habe nicht vor, wieder zu einem großen Konzern im Finanzsektor zu gehen.
Meine Karriere im Finanzwesen hat mich große persönliche Opfer gekostet. Ich habe zwei Kinder, die jetzt Teenager sind und ich habe den Großteil ihrer Kindheit volle Arbeitswochen gehabt. Wenn ich arbeite, bin ich mit vollem Einsatz dabei. Ich arbeite regelmäßig 15 oder 16 Stunden am Tag, dazu kommt noch Zeit am Wochenende. Die Arbeit macht mir Spaß, und ich tue das, was nötig ist, um meine Aufgaben zu erledigen.
Aber jetzt reicht es mir. Ich habe es satt, in einer Branche zu sein, in der beim Aufstieg in die oberen Ränge Politik und Auftreten mehr zählen als Produktivität. Man braucht kein Talent, man braucht nur gute Kommunikationsfähigkeiten und muss wissen, wie man Netzwerke knüpft. In den oberen Etagen von Finanzdienstleistungsunternehmen gibt es viele Leute, die nicht viel arbeiten, sondern einfach nur genau wissen, wie man das Spiel spielt.
Auf mich trifft das nicht zu. Ich bin intelligent und begabt und habe kein Interesse daran, bei den Ränkespielen mitzumachen. In der Finanzbranche gibt es zu viele Frauen, denen es genauso geht: Wir alle leiden ein wenig unter dem „Impostersyndrom“, wir alle arbeiten unglaublich viel, um unsere Arbeit gut zu machen, vernachlässigen dabei aber die Angeberei, die es braucht, um weiterzukommen.
Ich habe die Nase voll davon. Der Abschied erfüllt mich auch mit Angst: Während meiner Zeit in der Finanzbranche hatte ich keine Zeit, Hobbies zu pflegen und ich weiß nicht, was ich als Nächstes tun werde. Aber: Meine Kinder brauchen mich und ich freue mich über die Chance, in dieser prägenden Phase ihres Lebens Zeit für sie zu haben.
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