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Deutschlands Top-Quant spricht über das Berufsbild

Wenn man an Quants denkt, fallen einem nicht unbedingt zuerst Deutsche ein. Während die Franzosen im Hinblick auf Quants im Finanzwesen schon lange fest im Sattel sitzen, sind deutsche Quants eher unauffällig. Doch: Es gibt sie! Einer von ihnen ist Moritz Heiden.

Heiden ist Head of Quantitative Research bei Munich Re Investment Partners in München und ist seit knapp zweieinhalb Jahren auf dieser Position. Zuvor war er bei Scalable Capital, einem in München ansässigen Algo-Investment-Manager. Heiden, der eigentlich Schweizer ist, hat sein gesamtes Quant-Leben in Deutschland verbracht, an der Uni Augsburg in Bayern promoviert und dann seine Karriere aufgebaut.

„Wer bei einen Hedgefonds arbeiten will, fängt meist in Großbritannien an“, sagt Heiden über seine Quant-Kollegen. „Oder man fängt in Deutschland an, geht dann für ein paar Jahre nach Großbritannien und kommt dann wieder zurück.“ Das könne allerdings ein Fehler sein, meint er: Auch in Deutschland seien Quants gefragt, zudem sei der Wettbewerb tendenziell weniger hart als in London oder New York. „Nach ein paar Jahren kennt man alle in der Branche.“

In Deutschland gäbe es eine Reihe an Universitäten, die im Quant-Bereich eine besondere Rolle spielen, so Heiden. „In der Regel fängt man an der Uni Konstanz an“, sagt er und verweist auf den dort angebotenen Master in Finanzmathematik. Beliebt seien auch die Universität Kiel und die Goethe-Universität in Goethe-Universität in Frankfurt. Die Kurse sind auch auf Englisch und die Studiengebühren sind mit nur 3.000 Euro an der Universität Konstanz deutlich günstiger als in Großbritannien oder den USA.

Wer als Quant in Deutschland arbeiten will, sollte sich darüber im Klaren sein, dass die Stellen geografisch weit verstreut sind. In Großbritannien seien alle Jobs in London, in Deutschland verteilen sie sich auf mehrere Orte. „Im Hinblick auf die einzelnen Städte gibt es eine klare Trennung“, sagt Heiden. In Frankfurt drehe sich alles um Banken, in München um Versicherungen, in Berlin um Tech und Fintech. „Leute, die in München anfangen, neigen allerdings dazu, in München zu bleiben“, erklärt er. „Die Stadt ist ein toller Ort zum Leben.“

In seiner aktuellen Position arbeitet Heiden am Trading, der Strukturierung und der Entwicklung von Investmentstrategien für Fonds von Munich Re und deren Kunden. „Wir arbeiten sehr passgenau und sind nicht eher wenig bekannt“, sagt er. Außerdem betreibt Heiden gemeinsam mit Moritz Seibert, ehemals Derivatehändler bei HSBC und Geschäftsführer von Munich Re Investment Partners, das Portal Two Quants – eine Website über Quant-Karrieren und Investing.

In ihrem neusten Blogbeitrag bezeichnen die Two Quants Trading als das härteste Spiel der Welt: Menschen würden dazu neigen, Rauschen als Signale zu deuten und sich auf aktuelle Nachrichten und Neues zu konzentrieren, würden dabei aber die langweiligen längerfristigen Trends außer Acht lassen. Die Idee des Blogs, so Heiden, sei es, sich über makro-systemische Trading-Ideen auszutauschen und den Blick auf Makrothemen zu lenken, die vielleicht übersehen werden. Außerdem gehe es darum, Spaß zu haben und Gleichgesinnte zu finden.

Viele Quants würden aktuell in Tech-Unternehmen arbeiten wollen, beobachtet Heiden (Google beispielsweise ist sowohl in Zürich als auch in München vertreten). Das kann interessant sein, für eine Karriere im Finanzwesen sei man dann aber eher schlecht gerüstet. „Leute aus Konsumgüterunternehmen wie Amazon haben tendenziell andere Fähigkeiten und einen anderen Ansatz.“ Finanz-Quants seien näher am eigentlichen Produkt, sagt er, und sie müssten die Integrität der Daten immer im Blick haben: „Wir haben eine Menge Daten, können ihnen aber nicht immer trauen. Wir müssen sehr genau überlegen, woher sie stammen und wie sie verarbeitet werden können und können nicht einfach munter drauflos modellieren.“

Heiden sagt, dass man in Deutschland auch als Quant arbeiten könne, ohne Deutsch zu sprechen. Sprachkenntnisse seien allerdings sicher hilfreich. „Bei Münchner Investmentpartnern ist es nicht notwendig, Deutsch zu sprechen“, sagt er. „Bei jüngeren Unternehmen ist die Firmensprache oft Englisch, aber bei traditionelleren Vermögensverwaltungsgesellschaften kommt man um Deutsch nicht herum.“

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AUTORSarah Butcher Globale Redaktionsleiterin mit Sitz

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