Wieso die Postbank ihre Personalausgaben kräftig steigert und dennoch kaum etwas in den Portemonnaies der Mitarbeiter ankommt
Den nackten Zahlen zufolge müsste sich bei der Postbank im ersten Quartal ein wahrer Geldregen über die Mitarbeiter ergossen haben. So kletterte der Personalaufwand von Januar bis März gegenüber dem Vorjahreszeitraum um stolze 48 Prozent auf 521 Mio. Euro.
Rein rechnerisch wandte die Postbank für jeden Mitarbeiter 50 Prozent mehr auf als im Vorjahr. Die Personalkosten pro Kopf stiegen von 17.338 auf 25.933 Euro, was einem satten Plus von 8595 Euro gleichkommt.
Doch die Beschäftigten sollten nicht vorschnell die Sektkorken knallen lassen. Denn von der Steigerung der Personalkosten um insgesamt 168 Mio. Euro entfallen nach Unternehmensangaben 155 Mio. Euro auf Einmaleffekte.
103 Mio. Euro ergeben sich aus der "bilanziellen Abbildung von Verpflichtungen aus dem Altersteilzeitprogramm." Dabei handelt es sich um einen rein bilanziellen Vorgang ohne Konsequenzen für die Portemonnaies der Mitarbeiter.
Ähnliches gilt für den zweiten Einmaleffekt. Demnach verbucht die Postbank eine Steigerung der Personalkosten von 52 Mio. Euro als Rückstellungen für "Effizienzinitiativen". Damit sind die Kosten gemeint, die der Postbank aus dem Personalabbau von 2000 Stellen bis Ende 2012 erwachsen.
Und bei dem Personalkahlschlag wird es noch einige Mitarbeiter ereilen. Denn seit der Auflage des Abbauprogramms wurde die Mitarbeiterzahl auf Vollzeitstellenbasis gerade einmal um 767 Beschäftige reduziert. Folglich muss die Postbank in den kommenden anderthalb Jahren noch gut 1200 Beschäftigten den Laufpass geben.
Ohne die Einmaleffekte legte der Personalaufwand lediglich um 3,7 Prozent auf 366 Mio. Euro zu, womit das Institut für jeden Mitarbeiter durchschnittlich nur 5 Prozent mehr oder 18.218 Euro springen ließ.