HSH Nordbank stellt 237 Mitarbeiter ein, obwohl bis 2014 fast 1200 Stellen wegfallen
Selbst Krisenbanken können anscheinend so manche Jobchance bieten. So hatte die HSH Nordbank im August angekündigt, bis 2014 1193 Stellen abbauen zu wollen – eine entsprechende Vereinbarung mit dem Betriebsrat wurde bereits abgeschlossen. Dennoch hat das gleiche Institut laut den am heutigen Freitag (23. März) vorgelegten Geschäftszahlen in 2011 237 Neueinstellungen vorgenommen. Im ebenfalls schwierigen Geschäftsjahr 2010 hatte die HSH Nordbank bereits 220 Mitarbeiter neu eingestellt.
Dennoch überwogen insgesamt die Abgänge die Neueinstellungen und die Mitarbeiterzahl wurde um 177 oder 5,2 Prozent auf 3211 vermindert. Da die Landesbank ihren Konsolidierungskreis auf 44 Tochtergesellschaften ausweitete, stieg die Zahl der Vollzeitstellen rein rechnerisch indes auf 3684.
Aus dem gleichen Grund blieb auch der Personalaufwand mit 409 Mio. Euro auf Vorjahresniveau. Für jeden Mitarbeiter (teilzeitbereinigt) ließ die Bank in 2011 durchschnittlich 111.000 Euro springen, während es im Vorjahr noch 121.000 Euro waren. Dennoch kann sich dieser Personalaufwand pro Kopf im deutschen Branchenvergleich durchaus sehen lassen.
Das Geschäft in 2011 wurde massiv durch Sonderfaktoren und die Restrukturierung der Bank unter ihrem neuen Chef Paul Lerbinger beeinflusst, der auf den heftig umstrittenen HSH Nordbank-Chef Dirk Jens Nonnenmacher folgte. So schloss die Bank 2011 mit einem Vorsteuerverlust von 204 Mio. Euro ab. Dabei musste das Institut aufgrund einer EU-Auflage allein 500 Mio. Euro an die tragenden Bundesländer Hamburg und Schleswig-Holstein zahlen.
Für das laufende Geschäftsjahr rechnet die HSH Nordbank mit einer Rückkehr in die Gewinnzone. „Für die Folgejahre erwarten wir eine weitere schrittweise Verbesserung unseres Ergebnisses. Nach vollständiger Umsetzung ihres Transformationsprogramms im Jahr 2014 wird die HSH Nordbank als Bank der Unternehmer am Markt fest etabliert und in der Lage sein, dauerhaft eine Eigenkapitalrendite vor Steuern von 10 Prozent zu erwirtschaften“, heißt es in einer Unternehmensmitteilung.