Mitglieder der Vergütungs-Kommission ernannt: Deutsche Bank-Spitze gibt Entscheidung über Boni teilweise aus der Hand
Künftig gibt die Spitze der Deutschen Bank die „Struktur und Grundsätze“ ihrer Vergütungen und Bonuszahlungen zumindest teilweise aus der Hand. So soll eine neueingerichtete Vergütungskommission den von den beiden Co-Chefs Anshu Jain und Jürgen Fitschen im September angekündigten Kulturwandel bei dem Unternehmen voranbringen. In Zentrum dieses Wandels stehe die Bonuskultur.
„Darüber hinaus soll das Gremium Grundsätze und Mindeststandards für künftige Vergütungsstrukturen und -richtlinien formulieren und die Bank dabei unterstützen, das richtige Maß bei Transparenz und Publizität in Hinblick auf die Vergütung zu definieren“, heißt es in einer Mitteilung der Bank.
Dabei ist die Vergütungs-Kommission hockkarätig besetzt. Den Vorsitz wird der ehemalige BASF-Chef Jürgen Hambrecht führen. Weiter gehören dem fünfköpfigen Gremium der ehemalige Finanzminister Theo Waigel, Otto-Aufsichtsratschef Michael Otto, Schroders-Chef Michael Dobson sowie Offit Capital-Chairman Morris W. Offit an. Mithin stammen nur zwei der fünf Mitglieder aus der Finanzbranche.
Bei ihrer Arbeit soll die Kommission von Wissenschaftlern und Vergütungsexperten unterstützt werden. Die Vorschläge der Gruppe sind indes für die Bank nicht bindend. Allerdings dürfte es Jain und Fitschen nach der schallenden medialen Ankündigung und der hochkarätigen Besetzung des Gremiums schwer fallen, die Vorschläge zu ignorieren. Die neue Vergütungs-Kommission soll kurzfristig zu ihrer ersten Sitzung zusammentreffen, da ihre Empfehlungen bereits in die Bonuszahlungen für 2012 einfließen sollen.
„Diese Kommission und ihre Arbeit werden einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass wir unser Versprechen einlösen, die Deutsche Bank als Vorreiterin des Kulturwandels in unserer Branche zu positionieren“, sagten Jain und Fitschen.