DER MBA-BEWERBER: Mein neuer bester Freund, der GMAT
Unser neuer Gastautor strebt einen MBA an einer der Top-Business Schools in den USA an. Doch die Bewerbung um einen der begehrten Plätze gleicht einem Marathon von 16 Monaten. Auf eFinancialCareers berichtet der MBA-Bewerber von seinen Erfahrungen.
Willkommen bei den ersten Schritten meines Bewerbungsmarathons. Ich fühle mich aktuell, wie wenn dieser Marathon bergauf startet. Ich hoffe dies ist kein schlechtes Zeichen?
Der erste große Schritt der Bewerbung ist der GMAT, welcher jetzt in seinem gesamten Umfang vor mir lieg. Mutig wie ich bin, habe ich mir gleich drei Bücher zur Vorbereitung im Internet bestellt. Als diese geliefert wurden, bin ich fast tot umgefallen. Jedes hat ein DIN-A4 Format und ungefähr die Dicke der Bibel. Also werde ich nur mit einem arbeiten, aber die Onlinetests, sowie die DVD der anderen beiden verwenden.
Zu Beginn des GMAT liest man erst einmal etwas über das Allgemeine, den Aufbau und so weiter. Danach folgt ein erster Test, mittels dessen man sich einschätzen soll. Bücher sind hier zwar nur eine ungefähre Hilfe, da der GMAT ein adaptiver Test ist, aber der erste Mock-Test gibt einem eine erste Positionsbestimmung. Adaptiv bedeutet beim GMAT, dass der Test über unterschiedlich schwierige Fragen verfügt. Mit jeder richtigen Antwort wird die nächste Frage schwerer. Auch gute Kandidaten schaffen es nur knapp die Hälfte aller Fragen richtig zu beantworten. Durch die schwerer werdenden Fragen und fünf mögliche Antworten kann man den Test angeblich nicht durch raten austricksen.
Auf jeden Fall nahm ich erst einmal meinen Test-GMAT. Dieser besteht nur aus den beiden Teilen, die später die „offizielle Punktwertung“ ergeben, dem quantitativen Teil und dem Englischtest. Diese Punkte finden sich auch immer auf den Admission Homepages. Also wusste ich, dass ich ca. 720 Punkte benötige um an eine reale Chance zu haben um das erste „Screening“ an einer sehr gute Schule zu überstehen. Der GMAT ist der einzige Punkt, an dem alle Bewerber einer Schule verglichen werden können. Teilweise stelle ich mir das Ganze so vor, wie wenn der GMAT Score in der Bewerbung ähnlich verwendet wird, wie der Notendurchschnitt bei Bewerbungen in Deutschland auf einen Arbeitsplatz. Er bildet das erste „vergleichbare“ Kriterium, nach dem man die Bewerbungen durchgeht und wer hier patzt, der bekommt eine nette Absage.
Als ich dann nach etwa zweieinhalb Stunden fertig war mit meinem Mock-Exam, da hat mir ehrlich gesagt der Kopf auch schon ganz schön gequalmt. Ich muss hier hinzufügen, dass ich ihn wohl nicht abends nach 20 Uhr hätte machen sollen. Auf jeden Fall war ich sehr glücklich als ein ungefährer Wert von 430 dabei herauskam. Damit hätte ich aus dem Stand ja schon mehr als die Hälfte der nötigen Punkte hinter mir. Nachdem ich aber einmal auf die Verteilung geschaut hatte, fiel mir auf, dass ich mich in den unteren 13 Prozent der Ergebnisse befinde. Somit sind ca. 220.000 Wettbewerber jedes Jahr besser im GMAT als ich. ABER es war nur der erste Test und ich bin eigentlich ganz zufrieden mit dem Ergebnis.
Selbstverständlich habe ich mir auch hier einen Plan zurechtgelegt. Ich werde in den nächsten Wochen an einer GMAT-Veranstaltung teilnehmen, bei der ich einen GMAT schreiben werde. Diesen nutze ich als weiteren Indikator für meinen Stand der Vorbereitung. Danach werde ich den Vorbereitungskurs eines Anbieters auswählen und im Januar/Februar daran teilnehmen. Ende Februar nehme ich mir Urlaub zur Vorbereitung und werde am Ende des Urlaubs den GMAT schreiben.