Day of long faces: Die Richtlinien für den Bonuskahlschlag der Credit Suisse sind heraus
Der „Day of long faces“ stellt im Banking den denkwürdigen Tag dar, an dem die Mitarbeiter die Höhe ihres Bonus für das abgelaufene Jahr erfahren. Dieser liegt eigentlich im Frühjahr. Doch bei der Credit Suisse gab es bereits gestern viele Mitarbeiter, die lange Gesichter gemacht haben. Denn das Unternehmen hat die Richtlinien für den Bonus 2016 bekannt gegeben. Das eigentlich streng vertrauliche Dokument fand seinen Weg in den Branchenblog „Insideparadeplatz.“
Demnach fällt die variable Vergütung bei Managing Directors um 45 bis 25 Prozent niedriger aus als im Vorjahr. In den unteren Stufen der Nahrungskette sieht es kaum besser aus. Dort müssen die Assistant Vice Presidents, anderswo auch als Associates bezeichnet, mit einem Minus von 30 bis 10 Prozent rechnen. Bei den Vice Presidents sind es minus 35 bis 15 Prozent.
Die Richtlinien dienen den Abteilungsleitern, um die individuellen Boni für 2016 festzulegen. Je nach persönlicher Performance können die variablen Bezahlungen also auch darunter oder darüber liegen – bei den Richtlinien handelt es sich also um eine Art Mittelwert.
Doch es gibt noch mehr Gründe für lange Gesichter bei der Credit Suisse. So will die Nachrichtenagentur Bloomberg von Insidern erfahren haben, dass die Bank allein in der Schweiz im kommenden Jahr etwa 900 Stellen streichen will. In abgelaufenen Jahr fielen hierzulande bereits etwa 800 Stellen dem Rotstift zum Opfer.
Allerdings spricht alles dafür, dass auch die Geschäftszahlen der Credit Suisse in 2016 bescheiden ausfallen. Der Konzern verzeichnete in den ersten neun Monaten einen Verlust von 63 Mio. Franken. Im Vorjahr stand hier noch ein Vorsteuergewinn von gut 4 Mrd. Franken. Unter dem neuen Chef Tidjane Thiam macht der Konzern eine umfangreiche Restrukturierung durch.