Bei Vontobel verdienen mehr Mitarbeiter weniger Geld
Vontobel ist weiter auf Wachstumskurs. Die Mitarbeiterzahl erhöhte sich 2018 um über 300 auf fast 2000 Beschäftigte. Selbst ohne die Übernahme des Konkurrenten Notenstein La Roche kamen rund 70 Mitarbeiter hinzu. Wie nicht anders zu erwarten erhöhte sich die Beschäftigung durch die Akquisition besonders im Wealth Management und im Corporate Center. Doch auch in Investment Banking und Asset Management entstanden netto knapp 40 bzw. fast 30 Jobs.
Obgleich der Reingewinn trotz der Belastungen durch die Übernahme von Notenstein La Roche um 11 Prozent auf 232 Mio. Franken kletterte, purzelte die Bezahlung der Mitarbeiter auf breiter Front. Traditionell stehen die Mitarbeiter des Asset Managements bei Vontobel an der Spitze der Nahrungskette. Allerdings ließ die Bank 2018 für jeden Beschäftigten der Sparte rein rechnerisch nur noch etwa 407.000 Franken springen und damit über 4 Prozent weniger als im Vorjahr. Im Investment Banking ging der Personalaufwand pro Kopf um knapp 7 Prozent auf gut 280.000 und im Wealth Management sogar um 10 Prozent auf gut 248.000 Franken zurück.
Besonders das Investment Banking hatte 2018 zu kämpfen. Der Vorsteuergewinn der Sparte purzelte um 18 Prozent auf knapp 92 Mio. Franken. Da indes die Mitarbeiterzahl weiter stieg, brach der Vorsteuergewinn pro Kopf sogar um ein Viertel auf keine 218.000 Franken ein. Dagegen kletterte das durchschnittliche Vorsteuerergebnis je Mitarbeiter im Asset Management um 4 Prozent auf gut 417.000 und im Wealth Management um 9 Prozent auf knapp 162.000 Franken.
Die Aufwands-Ertragsquote der Bank verschlechterte sich von 75,3 Prozent auf 76,3 Prozent. Selbst wenn die Kosten für die Notenstein La Roche-Integration herausgerechnet werden, sind es immer noch 74,7 Prozent. Für jeden Franken Ertrag mussten die Zürcher also fast 75 Rappen auf den Tisch legen. Da Die Bank diese Quote bis 2020 auf unter 72 Prozent drücken möchte, muss sie jetzt beherzt auf die Kostenbremste treten.